Gemütlich geht es um 9 Uhr los in Richtung Dixie Forest, den wir auf unserem Weg nach Las Vegas durchqueren wollen. Wir haben den ‚Wald‘ auf unserer Landkarte erkundet, aber mit dem was dann folgte haben wir nicht gerechnet. Der Wind ist auch heute kräftig am Wehen und treibt die Wolken vor sich her. Schon nach kurzer Zeit sehen wir Spuren eines Waldbrandes, der sich über eine gute Meile zieht.
Die Temperatur fällt, der Wind wird stärker und der Herbst hat schon deutlich seine Handschrift hinterlassen.
Es geht höher und höher hinauf, der Wind wird zum Sturm, der Nebel immer dichter. Bald sehen wir nur mehr 2 Autolängen weit. Die Straße ist naß vom Nebel, die Strecke kurvig bergauf und bergab. Zur Sicherheit aktivieren wir den 4WD. Fein, jetzt stehen auch noch Kühe direkt neben der Fahrbahn. @ Tornanti Riders: Super Strecke, Wetter mies.
Wir erreichen Chessmen Ridge, einen Aussichtspunkt auf 3.190 m. Oh, mit einer solchen Höhe haben wir nicht gerechnet. Die Außentemperatur ist auf 30° Fahrenheit (-1° Celsius) gefallen und ein Sturm tobt über den Grat. Wir stehen mitten in den Wolken, die es uns um die Ohren weht.
Es gäbe einen Platz für das Frühstück, aber wir verzichten lieber.
Es geht wieder talwärts, wir tauchen unter die Wolken und nach einiger Zeit erhaschen wir einen Blick von unten auf die Chessmen Ridge. Da oben im Grau standen wir eben noch auf dem Grat.
Hier unten, auf der Westseite des Dixie Forest ist das Wetter um einiges besser und so verlassen wir die alpinen Höhen.
Einige Meilen auf der Interstate 15 bringen uns schnell südwärts. Wann immer möglich, wählen wir Straßen abseits der Autobahn, doch manchmal ist das schwierig. Wir verlassen Utah und kommen für ein kurzes Stück des Weges wieder nach Arizona, bevor wir nach Nevada kommen. In diesem Bundesstaat wollen wir heute auch bleiben. Wir knacken die 2.000 Meilen Marke, es ist eben ein Roadtrip, das Fahren ist wichtiger und integraler Bestandteil der Reise. Da es nicht sehr aufregend ist, in Las Vegas im Hotelzimmer den Nachmittag zu verbringen, biegen wir ab und besuchen den Zion National Park, um die Zeit besser zu nutzen. Die Auswahl an Trails ist zur Zeit durch Steinschlag sehr eingeschränkt. Der Großteil ist gesperrt.
Nach 2 Meilen stellen wir das Auto ab und starten unsere Wanderung auf einem Trail, bei dem vor Pumas gewarnt wird. Es gibt gute Ratschlöge, wie man mit einem Puma umgeht, sofern man einen antrifft. Wenn er angreift, zurückschlagen – ok merken wir uns.
Langsam steigt der Pfad an und gewährt wunderschöne Ausblicke.
Hier ist es viel gemütlicher als am Chessmen Ridge und so finden wir einen Platz und Zeit für ein spätes Frühstück mit Ausblick.
Wir nehmen beeindruckende Bilder aus dem National Park mit.
Der kommende Herbst färbt die Wiesen und Felder gelb.
Wie ausgestorben wirkt der kleine Ort auf einer Nebenstraße, da alle Einwohner am Sonntag brav in der Kirche sind. Am Ende der Straße steht ein Rat Rod und ja, der Luftfilter am Vergaser ist eine Leibschüssel.
Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel geraten wir in einen baustellenbedingten Stau auf der Interstate und wir vertreiben uns die Zeit mit den Sonntagsspielen der NFL im Radio.
Doch wir lassen uns nicht aufhalten und so erreichen wir das Valley of Fire, der Name verspricht schon einiges …
Ein Schild am Eingang klärt uns auf: Das ist ein State Park, kein National Park, daher gilt unsere Jahreskarte nicht, aber $ 10 ist der Park definitiv wert.
Im Schatten eines Felsbrockens machen wir eine Rast.
Wir bekommen umgehend Besuch von einem Antelop Squirrel. Der Kleine ist nicht wirklich scheu, auf 2 Meter traut er sich heran.
Auch in diesem Park ist die vorherrschende Gesteinsfarbe rot, eine Tatsache, die uns seit Tagen begleitet.
Entlang des Lake Mead ziehen wir in Richtung Süden. Tolle Strecke und die Planung für eine Tour auf zwei Rädern nimmt immer mehr Form an.
Wir kommen von Süden über Henderson nach Las Vegas und fahren am berühmten Schild am Las Vegas Boulevard vorbei, Punkt erledigt.
Das Manadlay Bay glänzt in der abendlichen Sonne, blendet schon fast.
Nach Einbruch der Dunkelheit spazieren wir über den Strip und besuchen die Klassiker, zB das Bellagio.
Mit der berühmten Wassershow.
Vorbei am Flamingo …
…geht es in das Venetien.
Auf dem Weg ins Bett werfen wir beide jeweils einen Dollar in einen einarmigen Banditen und ziehen am Hebel. Der ist ja nur Fake! Der ist fest verschraubt, alles volldigital und per Knopf zu bedienen. Eines wissen wir jetzt, das ist nicht unsere Welt. Voll, laut, hektisch. Oh, wie freuen wir uns auf das Death Valley, in das wir morgen flüchten.