Monterey nach San Simeon

Heute führt uns die Reise zuerst auf den 17 Mile Drive, einen Teil von Monterey, der sich in Privatbesitz befindet. Gegen den Einwurf kleiner Scheine kann man durch das Villenviertel fahren, das unter anderem 3 Golfplätze hat, darunter Pebble Beach. Das sind für uns die eher uninteressanten Dinge, die man hier sehen kann, denn die wahre Schönheit zeigt sich hier in der Landschaft.

Wir starten mit einem Frühstück in der Spanish Bay. Eine der Möwen hat gleich ein Auge auf Babsys Sandwich geworfen, hat aber keine Chance. Am Strand sind Meeresbiologen am Werken und gehen dabei auch in den eisigen Pazifik, genauso wie etliche Surfer, Respekt. Brrr.


Nur ein paar hundert Yards weiter liegt Point Joe, ein recht windiger Ort, wie man am Bewuchs erkennen kann.


Am Bird Rock tummeln sich nicht nur Seevögel aller Arten, sondern auch Seehunde, die einen Felsen kurz vor der Küste lautstark bewohnen. Im Wasser rund um die Insel spielen die Jungen, geschützt durch die umliegenden Felsen.


Leichter Dunst liegt an der Küste, als wir die einsam stehende 250 Jahre alte Cypresse über dem Meer, genannt The Lone Cypress, besuchen.


Als Ghost Trees werden hier alte, von Wind und Sonne gegerbten Cypressenstämme bezeichnet.


Wir verlassen den 17 Mile Drive, der die $10 durchaus wert war und fahren zum ersten Mal am berühmten Highway 1, der direkt an der Küste bis nach Los Angeles führt. Wir haben uns für die Fahrtrichtung Nord-Süd entschieden, da man so auf der Meeresseite fährt und einfach auf den unzähligen Parkplätzen stehen bleiben kann, um die Aussicht zu geniessen.
@ Tornanti Riders: Sehr feine Strecke! Da müssen wir hin. (Die Tornanti Riders sind Arnos kleine ‚Motorrad-Gang‘ für Langstrecken)


Oft führen kleine Pfade ein Stück hinunter zum Meer.


Eine Baustelle stoppt uns direkt an der berühmten Bigsby Bridge. Babsy schießt ein paar Bilder von der Baustelle aus. Hier fährt bei solchen einspurigen Baustellen immer ein Führungsfahrzeug des Baustellenbetreibers vor der Kolonne her, wendet am Ende und nimmt die Autos der Gegenrichtung mit, den ganzen Tag lang. So kann man Arbeitsplätze schaffen. Nicht lustig finden es die Fahrer, wenn Touristen, die diese Art der Begleitung nicht kennen, ihm sogar beim Wendemanöver folgen. Na, der hat die Dame ordentlich z’sammputzt. 🙂


Wir befinden uns nun in Big Sur, einem nur spärlich bewohnten Abschnitt der Küste. Wir besuchen den Julia Pfeiffer-Burns State Park mit den Mc Way Falls, einem Wasserfall, der direkt auf den Strand bzw ins Meer stürtzt. Interessant ist, daß man die State Parks gratis besuchen kann, wenn man draussen auf der Straße parkt. Will man im State Park sein Fahrzeug abstellen, so sind $ 10,- fällig. Wir wandern also hinunter Richtung Küste und unterqueren den Highway 1 in einem Tunnel, bevor wir den kleinen Wasserfall erspähen.


Schon steht die Sonne im Zenit und wir beschließen ein kleines Picknick mit Blick aufs Meer zu machen. Hier kann Sepp eine seiner Stärken ausspielen, seine Ladefläche. Also in den Schatten geparkt, Ladefläche Richtung Meer ausgerichtet und los geht’s.


Als nächstes besuchen wir den Limekiln Statepark und erwandern zum Einen einen Wasserfall und zum Anderen 4 Kalkbrennöfen aus dem 19. Jahrhundert, von denen der Park seinen Namen hat. Gleich beim Eingang sehen wir die erste Warnung, was hier so lebt und der Gesundheit eher abträglich ist. Uns sind Begegnungen mit Pumas, Klapperschlangen, Zecken und Giftpflanzen zum Glück erspart geblieben. Teil dieses Parks ist ein Campingplatz im Wald, sehr nett gelegen, der für eine Hochzeit reserviert war. Beim Durchwandern war die Hochzeitsgesellschaft gerade mit den Vorbereitungen beschäftigt. Sogar die Waschräume des Campingplatzes waren geschmückt. 😉


Der Weg zum Wasserfall führt einige Male durch den Bach, der von selbigem befüllt wird. Ja, durch den Bach, denn Brücken gibt es nicht. Die Abkühlung ist uns durchaus willkommen.


Die alten Brennöfen waren nur 3 Jahre in Betrieb, dann waren Kalkstein und Wald aufgebraucht – gute Planung. Heute kann man die Überreste der Öfen erwandern. Am Rückweg haben wir dann doch noch eine Schlange getroffen, jedoch nur eine kleine grüne, ohne Klappern. 😉

Unser heutiges Nachtlager schlagen wir in San Simeon auf, einer Ortschaft, die nur aus Motels und Restaurants besteht. Ach ja, auf dem Hügel hinter der Siedlung liegt das Hearst Castle, ein von Loire Schlössern inspiriertes Märchengebäude voll von Kitsch. Der Erbauer William Hearst war ein Medienmogul der 1920er Jahre.


Für das abendliche leibliche Wohl sorgt der lokale Mexikaner. Wir wünschen eine gute Nacht und freuen uns auf den morgigen Trip, der uns nahe an Los Angeles heranbringen und durch Santa Barbara führen wird.