Leaving Las Vegas, raus aus dem Trubel und Lärm, zurück in die Natur. Elvis singt im Radio und die Hotels verschwinden langsam hinter uns.
Trotzdem wir keine Las Vegas Fans geworden sind, können wir eine positive Bilanz ziehen. Im Parkhaus hat Arno 5 Dollar gefunden (nachdem er schon auf einer Tankstelle 25 Cent abgestaubt hat). 2 Dollar verloren, 5 Dollar gewonnen, Vegas hat sich ausgezahlt. 🙂
On the road again, es geht ins Tal des Todes. Die große Kaltwetter/Regenfront der letzten Tage kommt uns nun zu Gute, für heute sind maximal 28° Celsius für das Death Valley angesagt, in 2 Tagen sind es wieder ’normale‘ 37° Celsius, 100° Fahrenheit. Wie schon so oft nehmen wir Nebenstraßen, die kaum benutzt werden, 50 Meilen und nur 2 Autos, eins zu Beginn und eins am Ende der Straße. So ruhig und menschenleer, daß ein Kit Fox vor uns auf der Straße herumspaziert, der sich mit seiner Fellfarbe kaum vom Wüstenhintergrund abhebt, aber am Asphalt gut zu sehen ist. Wir kreuzen in einem Meer aus Sand hin und her zwischen Nevada und Kalifornien. Hmm, Meer aus Sand ist es eigentlich nicht, mehr ein Schottersee, denn die amerikanischen Wüsten sind nicht sehr sandig, eher steinig. Aber es klingt besser. 😉 Es gibt kaum ein Stück Straße in dieser Gegend, das wir ausgelassen haben.
Auch das Death Valley ist ein National Park und es wird Eintritt verlangt. In diesem Park kontrolliert das scheinbar keiner. Es gibt keinen Kontrollposten, nur einem Parkplatz, auf dem eine Infotafel steht, das dem so ist. Wer nicht stehen bleibt, weiß davon nichts. Wir gehen davon aus, daß der Großteil der Las Vegas Besucher, die sich für einen Besuch am Hoover Damm und im Death Valley ein Auto ausborgen, davon nichts wissen. Los geht’s mit einem Trip hinauf zum Dantes View (1.669 Meter hoch). Von hier hat man einen großartigen Blick über das ganze Tal.
Für Arno hat die Weite des Landes etwas meditatives, das Leere und Stille im Kopf erzeugt.
Der Zabrinskie Point ist berühmt für seine großartigen Sonnenauf- und -untergänge und das daraus resultierende Farbenspiel auf den Felsen. Wir sind zu Mittag dort, trotzdem schön.
Kein Besuch im Death Valley ohne in Bad Water am tiefsten Punkt (85,95 Meter unter Meeresspiegel) auf dem Salz zu spazieren. Es hat lächerliche 30° Celsius, eine wahre Wohltat im Vergleich zu den Temperaturen, die es hier sonst haben kann.
Das passende Warnschild, gleich beim Zugang. 13:00 und wir machen’s trotzdem, so kühl wie es heute ist. Eine Wasserflasche ist natürlich mit dabei.
Beim Blick zurück zum Zugang sieht man in der Felswand, etwa auf halber Höhe ein kleines Schild ‚Sea Level‘. Zu klein, um auf diesem Bild erkennbar zu sein, aber es ist da.
Wir durchfahren noch den Artists Drive mit seinen farbigen Felsen, bevor es nordwärts durch das Tal geht. Ein paar Mal könne wir heute Dust Devils beobachten, kleine Sand-Wirbelstürme, einer davon ist richtig groß und hält sich fast 2 Minuten. Auf dem Weg gibt es ein Resort, das mit seinem Grün fast unnatürlich in der Umgebung wirkt. Camping ist hier auch möglich, wer’s also gerne warm hat …
Kurz vor dem Verlassen des Parks sehen wir Sanddünen, es gibt sie also doch.
Über die West 190 geht es über zwei direkt aufeinanderfolgende Pässe durch die Sierra Nevada. Eine großartige Straße, wenn man nicht gerade mit einem Wohnmobil unterwegs ist. Kurven wie auf einer Go-Kart Bahn und steile Anstiege. Ein Warnschild bei der Zufahrt fordert auf, die Klimaanlage im Auto zu deaktivieren, um ein Überhitzen des Motors zu verhindern. Hier auf 2 Rädern … 🙂
Wieder fahren wir durch die absolute Menschenleere, um nach Olancha zu kommen. Zuerst halten wir es für einen großen Vogel, doch das Flugverhalten und die Geschwindigkeit passen nicht. Mit einem lauten Grollen schießt ein F-15 Kampfjet im Tiefflug über uns hinweg, das die Scheiben beben. Er ist wohl auf dem Heimweg zur Edwards Airforce Base. Unsere heutige Unterkunft ist etwas anders und das krasse Gegenstück zu unserem Zimmer im Ballys Las Vegas.
Morgen geht es in den Sequoia National Park, zu den Redwood Trees. Vielen Dank an all euch Leser, die uns begleiten und mit netten Nachrichten versorgen! Gute Nacht.