Wir starten früh, zum Einen, um der Hitze im Joshua Tree National Park zu entkommen und zum Anderen, um der Hauptbesuchszeit zu entgehen. Die Sonne hat sich gerade über den Hügel hinter unserem Haus erhoben, als wir losfahren.
Wir wurden schon per WhatsApp gefragt, ob wir nur zum Frühstücken in die USA gereist sind. Wenn man die Chance auf solche Frühstücks-Spots hat, dann muss man sie nutzen – im Schatten eines Joshua Trees. Also, Frühstück. 😉
Unsere erste Wanderung führt uns ins Hidden Valley. Es handelt sich um einen kleinen Talkessel, der von außen nicht zu erkennen ist. Aus diesem Grund wurde er von Viehdieben genutzt, um die gestohlenen Herden zu verstecken und zu warten, bis sich die Aufregung gelegt hat.
Im Inneren des Kessels gibt es verhältnismäßig üppige Vegetation, unter anderem auch eine Pinienart, die für die Ernährung der Indianer von großer Bedeutung war. Das botanisch Besondere an dieser Art: nur jeweils eine Nadel wächst aus dem Ast. Daher auch der Name pinus monophylla. Übrigens der Staatsbaum von Nevada, wohin es uns später noch verschlagen wird.
Der Drehwuchs des Stammes bringt jeden Tischler und Bogenbauer zur Verzweiflung.
Auch hier gibt es wieder Ghost Trees, die in den Himmel ragen.
Die Sonne sticht, die Temperatur steigt und wir ziehen weiter zum Barker Dam. Hier wurde vor vielen Jahren ein kleiner Damm in einem weiteren Talkessel gebaut, um das Vieh tränken zu können. Wasser war heute leider keines zu finden …
… dafür ist der Bewuchs, bedingt durch die höhere Bodenfeuchtigkeit hier dichter und enthält Pflanzen, die man im restlichen Park nicht findet.
Rinder gibt es hier schon lange nicht mehr. Die größten 4-Beiner sind Bighorn Schafe, die sich aber nicht zeigen wollten. Dafür haben wir ein paar Lizards gesehen und wollen stellvertretend einen präsentieren. Es gibt etliche Arten, wovon die größten bis zu 40 Jahre alt werden.
Eine Höhle mit Petroglyphen gibt es ebenfalls zu bewundern.
Die Entfernungen sind nicht zu unterschätzen, die Distanz von hier zum Cholla Cactus Garden beträgt an die 30 Meilen. Eine Unmenge an Cholla-Kakteen mit hellgrünen Köpfen ist nur an dieser Stelle im Park zu sehen.
Ihre Stacheln sind bösartig, sie durchdringen die Haut sehr einfach, brechen ab und müssen dann entfernt werden, was sehr schmerzhaft ist. Ähnlich Seeigelstacheln. Aus diesem Grund gibt es beim Zugang zum Garten einen Erste Hilfe Koffer aus einer alten Munitionskiste Kaliber 50.
Wir begeben uns wieder zurück Richtung des Joshua Tree Entrance, über den wir auch in den Park gekommen sind und biegen auf halbem Weg zum Key View ab, der auf über 1.800 m liegt. Die Zufahrt mit Wohnmobilen und Anhängern ist verboten, da die Straße eng ist, also für amerikanische Verhältnisse. In den Alpen sucht man oft nach so breiten Fahrbahnen. Diese sind im ganzen Park, genauso wie die sonstige Infrastruktur, exzellent ausgebaut. Es gibt immer wieder Halteplätze, eine gute Beschilderung und Toiletten. Aber zurück zu Key View – im rechten Drittel des Bildes liegt übrigens Palm Springs mit über 120 Golfplätzen. Der Dunst wird durch die südkalifornische Industrie, Wasserverdunstung in der Landwirtschaft und wahrscheinlich durch die Bewässerung der Golfplätze verursacht.
So endet unser Ausflug in den Joshua Tree National Park, aber nicht der Tag. Es geht nach Yucca Valley, die Stadt, die nordwestlich des Parks liegt, denn unser Schmutzwäschesack ist voll. Und da das regelmäßige Wäschewaschen Teil unseres Plans für ein geringeres Gepäcksvolumen und -gewicht ist, haben wir ein Rendezvous mit der …
45 Minuten später ist die Wäsche sauber und trocken. 🙂 $ 3.75 pro Waschgang und 25 Cent pro 7 Minuten Trockner (für 75 Cent ist die Wäsche trocken).
Mit dem ersten selbstgekochten Abendessen geht der Tag auf der Terrasse zu Ende.
Morgen geht es ins Nirgendwo, nach Bullhead City. Da gibt’s zwar nix zu sehen, aber wir berichten euch trotzdem, der Weg dorthin wird schon was hergeben. 🙂