Kaltwarm
Wir starten mit einem speziellen Frühstück in den heutigen Tag, Arno bekommt wieder seinen Captain Crunch (mit Berries) und Babsy Cornflakes, die hier noch so schmecken, wie in unserer Kindheit. Bei uns ist der süßliche Malzgeschmack verschwunden, wahrscheinlich, um irgendein Gesundheitslogo auf die Packung zu bekommen.
Bei Sonnenaufgang stehen wir bereits an der Station für den Shuttle-Bus, der uns von unserer Unterkunft in den Zion Nationalpark bringt, etwa 3 Meilen entfernt. Der Bus bringt die Besucher kostenlos zum Eingang des Parks. Abstellplätze für Autos sind rar und teuer, wer einen ergattern möchte, muss schon vor Sonnenaufgang in der Kolonne, die sich nach oben zieht, mit dabei sein.
Obwohl wir früh dran sind, ist schnell klar, dieser Park ist ob seiner Nähe zu LA und Las Vegas und der Tatsache, dass er sich bei einer 14-tägigen Rundreise an der Westküste gut einbauen läßt, so voll wie kein anderer, den wir bisher besucht haben. Vom Eingang wird man mit weiteren Bussen zu den diversen Trails gebracht. Alle fünf Minuten ab 06:30 fahren sie und sind gesteckt voll. Schlange stehen gehört hier mit dazu.
Unser erstes Ziel sind die Narrows, wohl die Hauptattraktion. Dorthin gelangen wir über den River Walk, der nach hinten in den Canyon führt, sehr gut ausgebaut und auch mit dem Rollstuhl befahrbar …
… bis nur mehr der Fluss zu sehen ist, von einer bis zur anderen Felswand. Ab hier geht es ins Wasser.
Man kann sich in Springdale Neoprenschuhe und hölzerne Wanderstäbe ausborgen, wir verlassen uns auf unsere Walkingstöcke und Schwimmschuhe fürs Kajaking. Also tauschen wir unsere Bergschuhe gegen Leichteres und dann rein ins eiskalte Wasser, rund 10° sind es heute. Die Warnschilder zeigen an, dass nicht mit Sturzfluten zu rechnen ist.
Natürlich sind wir hier nicht alleine, auch wenn sich die Menge ausdünnt.
Als das Wasser dann annähernd brusttief wird geben wir auf, denn ohne Ersatzgewand sind die folgenden Wanderungen dann etwas bescheiden. Tip für alle Besucher: Badesachen anziehen, dann kann man getrost weitergehen.
Am Rückweg entdecken wir eine kleine versteckte Bank, die wir für einen Snack nutzen. Die Füsse werden in den Bergschuhen langsam wieder warm.
Von hier geht es weiter flussabwärts bis wir eine schmale Brücke überqueren, um die Emerald Pools zu erwandern. Es geht steil hinauf über Stock und Stein. Die Kälte, die wir gerade noch gespürt haben, ist schnell vergangen und bald zurückgewünscht. Die Sonne brennt auf den Pfad, 34°C. Es gibt, ob des niedrigen Bewuchs kaum Schatten. Und wenn, dann ist er schon besetzt. Dafür ist der Ausblick über das Tal beim Aufstieg atemberaubend.
Wir erreichen die Emerald Pools und nutzen das Wasser gleich zur Abkühlung. Viele Wanderer tauchen hier gleich ihr ganzes T-Shirt samt Kappe ins Wasser. Wir haben in den letzten drei Stunden jeweils zwei Liter getrunken, aber pinkeln mussten wir noch nicht. Es ist heiß! 😉
Seit Jahren wird uns angepriesen, dass es Big Horn Schafe in den diversen Nationalparks und Bergen gibt. Sie sind sehr scheu und schwer zu finden. Auch diesmal haben wir unseren Feldstecher mit dabei und die Felswände abgesucht, doch wieder ohne Erfolg. Aber jetzt ist Schluss damit, wir haben einfach ein Big Horn Schaf adoptiert.
Mit unserem Beitrag bekommt ein Big Horn Schaf ein Halsband, mit dem es über 3 Jahre hinweg getrackt werden kann. Dann wissen wenigstens die Ranger und Forscher, wo es zu finden ist.
Wir stellen vor: Mr. Big
Müde und um etliche Erlebnisse reicher wird ein Abendessen gekocht und dann geht’s ab ins Bett.