Der heutige Tag startet wieder mit großartigem Wetter, milde 21°C und blauer Himmel, nur ein paar kleine Wolken am Horizont.
Da wir einige Nationalparks besuchen werden, wollen wir uns die America the Beautiful Jahreskarte besorgen. Der Eintritt in Nationalparks kostet pro Fahrzeug bis zu $55, die Jahreskarte lediglich $80.
Wir haben beschlossen die Karte heute früh am Bahnhof von Flagstaff zu besorgen, wo es auch eine Touristeninfo gibt, vor allem, da sehr viele Besucher des Grand Canyons hier durchkommen.
Bedingt durch den Jetlag sind wir Frühaufsteher und das Office öffnet erst um 09:00. Also holen wir uns zuerst ein Frühstück bei Biffs, einem kleinen Bagle-Shop.
Einmal BLT, plain, toasted, mayo für Arno und einmal Biff’s Deli Sandwich, ebenfalls plain, ham, mayo für Babsy. So ausgestattet geht es zum Bahnhof, der einladende Bänke in der Morgensonne hat. Und nicht nur das, sondern auch die Chance für Arno doch noch einen Zug zu sehen.
Nach einiger Zeit beginnt der Schranken zu bimmeln und ein Servicefahrzeug kommt vorbei. Diese Pickups haben Metallräder, die sie absenken können, um so auf den Schienen zu fahren. Angetrieben werden sie dabei von den Reifen.
Nebenbei gibt es noch ein kleines Thema mit der Autovermietung zu klären, das Satelittenradio ist leider nicht freigeschalten, wie gebucht und bei der Abholung bestätigt. Nach etwa 25 Minuten mit Alec vom Customer-Service ist alles geklärt und in Kürze sollte das auch funktionieren. Die Funktionalität ist nicht unwichtig, denn Radiosender sind hier nur sehr lokal zu empfangen und ob der großen Entfernungen, die wir zurücklegen, ist es fast unmöglich etwas anderes als Radioprediger zu hören. Und auch hier muss man immer wieder einen neuen Sender suchen. Noch wichtiger jedoch, es ist Sonntag und somit werden heute die NFL Spiele im Radio übertragen. 😉
Mehr als eine Stunde sitzen wir am Bahnhof und kein Zug kommt vorbei.
Also brechen wir auf, um uns den ersten Nationalpark anzusehen und endlich in die Bergschuhe zu kommen. Es geht zum Sunset Crater Vulcano National Monument, um uns die Lavafelder anzusehen.
Vor etwa 1.000 Jahren brach der Vulkan aus und hat das Leben der Ureinwohner massiv verändert. Die Nasa hat hier ihre Astronauten für die Mondmissionen trainiert, um vulkanische Krater von Einschlagskratern unterscheiden zu können. Unweit von hier, im Meteor Krater, wurden Trainings mit Raumkapseln durchgeführt.
Nach zwei eher kurzen Wanderungen zwischen Ponderosa Pinien geht es weiter nach Norden durch die Hochebene. Was man hier kaum bemerkt ist die Seehöhe von rund 2.500 Metern und mehr.
Nach vielen Meilen erreichen wir den Wupatki Nationalpark, in dem es mehrere Pueblos gibt. Dabei handelt es sich um gemauerte Dörfer der Ureinwohner, die aus eisenhaltigem Sandstein erschaffen wurden. Er läßt sich recht einfach, wie Schiefer, spalten, was den Mauerbau unglaublich erleichtert.
Durch die Elemente gibt es hier Felsen, die über die Jahrtausende skurile Formen angenommen haben.
Hier eine der ältesten Darstellungen eines Smilies, geschaffen von Mutter Natur.
Wir lassen den Wupatki Nationalpark hinter uns und erreichen die weiten Ebenen, an deren Ende, im Dunst der Ferne, die Vermillion Cliffs zu sehen sind. Etwa dorthin müssen wir.
Noch ein letzter Anstieg, um über einen engen Pass Richtung Page zu gelangen.
Am Weg dorthin liegt noch der Antelope Canyon, ein sogenannter Slot Canyon, der durch Wasser tief in den Sandstein gegraben wurde. Am Weg zum Einstieg sind einige Dinosaurierspuren im Sandstein verewigt, etwas größer als eine Handfläche.
Von oben absolut unscheinbar, eröffnet er erst nach einer Kletterpartie nach unten seine volle Pracht.
In einer Gruppe von 15 Personen durchwandern wir den Canyon, der unten bis zu 3 Metern breit ist. An manchen Stellen muss man sich eher durchquetschen und den Kopf einziehen.
Die Sonne läßt die Felsen in allen Varianten von gelb über orange bis rot erstrahlen, die Kamera kann diese Farbpracht nur schwer wiedergeben.
Gut 15 -20 Meter unter der Erde ist man hier, von oben rieselt Sand herab, der die Sonnenstrahlen gut sichtbar macht. So mancher kennt diesen Anblick von einem der Windows Bildschirmschoner.
An manchen Stellen sind im Sandstein härtere Kiesel eingebettet und werden mit dem Auswaschen dann sichtbar.
Mit uns in der Gruppe ist eine chinesische Reisegruppe mit zwei Selfiesüchtigen jungen Damen. Am Popo kratzen und Rülpsen ist man ja schon gewohnt, dass die Damen beim Posen dann ganz ungeniert auf Analatmung wechseln … wahrscheinlich kann man so besser die Position behalten.
Der Ausstieg ist, wie schon erwähnt absolut unspektakulär, von hier würde man das Gesehene nicht erwarten. Allzu breit gebaut darf man hier nicht sein. 😉
Wir haben nun nur noch ein paar Meilen bis zu unserem heutigen Quartier in Page.
Page liegt am Glen Canyon Damm, der den Lake Powell hinter sich aufstaut, ein sehr beliebtes Erholungsgebiet für jede Art von Wassersport. Der gestaute Fluss ist der Colorado, der 24 km von hier durch den Glen Canyon in den Grand Canyon fließt.
Als letzten Ausflug des Tages blicken wir, nach einer kurzen Kletterpartie über die Felsen, von oben auf die Staumauer des Glen Canyon Damm und den Colorado weit unten. Morgen werden wir die Blickrichtung umdrehen.
Nach einem kurzen Shoppingtrip bei Saveway geht es ab in unser Tiny House, in dem wir die nächsten zwei Nächte verbingen werden. Keine lauten Parties, der Sheriff wohnt schräg gegenüber. 😉
Gute Nacht, geneigte Leser.