Roadtrip Südwesten der USA

Die Maus, Steinbögen und Schuhe

Arno hat heute Nacht wenig Schlaf bekommen, die Maus hat ihn wachgehalten. Damit ist nicht Babsy gemeint, die hat gut geschlafen, sondern eine tatsächliche Maus, die unsere Sachen untersucht hat. Mit einer Taschenlampe bewaffnet hat er Stunden am Ende des Bettes gehockt und gelauert. Letztendlich ist sie vertrieben und Arno fällt in den Schlaf.

Die österreichischen Mannerschnitten und Schoko hat sie verweigert, das amerikanische Weißbrot jedoch nicht … Nun sind alle Lebensmittel auf der Hutablage untergebracht.

Da wir heute nur zwischen 11:00 und 12:00 in den Nationalpark einfahren dürfen (und dann bleiben, solange wir wollen), haben wir einen gemütlichen Morgen und Arno holt noch eine Stunde Schlaf nach.

Dann geht es in den Arches Nationalpark, einen der beliebtesten in den USA. Geprüft wird als erstes, ob wir ein Zeitticket haben, erst dann unsere Jahreskarte samt Ausweis.

Obwohl wir 14 Minuten zu früh da sind, kommen wir problemlos hinein. Die Straße ist kurvig und in einem einwandfreien Zustand.

Unser erstes Ziel ist der Balanced Rock. Er ist größer und steht auf einem dickeren Bein als der, den wir in Idaho gesehen haben.

Wir biegen ab zum nächsten kurzen Walk, der uns zum Double Arch führt, zwei Steinbögen, die direkt hintereinander stehen.

Die ersten Liter Wasser sind schon getrunken, als wir etwas entfernt zum North Window spazieren. Das mit dem Zeitsystem für die Zufahrt scheint recht gut zu funktionieren. Dieser Park hat im September seine Hochsaison und obwohl viele Besucher da sind, wirkt es nicht überfüllt und man bekommt überall einen Parkplatz.

Im Schatten der Felswand machen wir eine Pause und entfliehen der Sonne. Von unten ist ein Spalt im North Windows zu erkennen.

Ein Stück neben dem North Window ist das South Window. Der Unterschied zwischen einem Arch (Bogen) und Window (Fenster) wird wie folgt beschrieben:
Ein Arch ist ein natürlicher Felsbogen, der durch Erosion entsteht. Diese Bögen sind oft schmal und haben eine klar erkennbare Bogenform.
Ein Window ist ebenfalls eine Felsformation mit einer Öffnung, aber diese sind oft größer, breiter und eher rechteckig oder oval geformt. Sie wirken wie Fenster in der Felslandschaft.

Gleich gegenüber liegt der Turret Arch. Der nächste halbe Liter Wasser ist aufgebraucht. Im Moment haben wir hier eine Hitzewelle und es ist um gut 7°C wärmer als normalerweise zu dieser Jahreszeit, was für uns 35° bedeutet. In St. George, UT, unweit des Zion Nationalparkes, wo wir noch vor ein paar Tagen waren, sind für heute 46° angesagt. Da haben wir ja noch Glück gehabt.

Auf einer längeren Fahrt lassen wir uns von der Klimaanlage wieder herunterkühlen und genießen einfach den Ausblick.

Wer uns schon länger begleitet weiß, dass Babsy nicht ohne Kühltasche verreist und gut so. Wir haben somit immer gut 5 Liter kaltes und weitere 10 Liter temperiertes Wasser mit. Also Rucksack mit neuem Wasser befüllen und los geht es auf einen Trail mit zwei Zielen.

Zuerst geht es durch eine schmale Felsspalte.

Dahinter öffnet sich eine sandgefüllte Schlucht.

Der Sand Dunes Arch, den man weiter hinten in der Schlucht findet ist eher klein, etwa 10 Meter hoch.

Der Boden ist sehr weich, in schattigen Ecken wachsen sogar Eichen, aber eher in einer bodendeckenden Wuchsform, als der, die wir kennen.

Damit endet der schattige Teil der Wanderung und es geht hinaus ins freie Feld. Bis zum Cliff, dann diesem entlang bis an sein Ende, dort findet man den Broken Arch. Auch dieser Weg ist sandig.

Es mag noch so trocken und heiß sein, eine Blüte findet man am Wegrand immer, auch wenn sie klein sein mag.

Wir erreichen die Weggabelung am Cliff und man kann hier tatsächlich auf einem Campingplatz verweilen, man muss nur alles zu Fuß durch die Wüste dorthin schleppen. Für uns geht es weiter zum Arch.

Wir waren uns nicht sicher, wie dieser Broken Arch aussehen wird, er ist nicht zusammengebrochen, aber ein Riss geht durch ihn hindurch, daher der Name Broken Arch. Wir klettern über den steilen, glatten Sandstein nach oben und pausieren wieder im Schatten des Bogens. Der feine Sand auf den schrägen Flächen macht das manchmal zu einer Rutschpartie.

Unser letzter Trail für den Tag führt uns ans Ende eines Seitenarmes der Route durch den Nationalpark, zum Delicate Arch. Dieser dünne Bogen hat eine fast perfekte Form und ist das Wahrzeichen des Parks. Wir wählen den Lookout statt den langen Weg bis direkt zum Arch. Ein Lookout ist meist gut zu erreichen und leicht zu begehen. Doch nach dem halben Weg geht es lange und steil bergauf, die Liter schwinden dahin.

Der Ausblick ist eher bescheiden, so machen Wanderer hört man murmeln, dass man ihn (den Bogen) vom Parkplatz weit unten genauso gut gesehen hat. In der Mitte des Bildes versteckt er sich.

Für heute soll es reichen, es bleiben jedoch noch zwei Punkte auf der Tagesordung, die mehr mit der Reiseorganistation zu tun haben. Zum einen etwas zum Essen besorgen, das wir dann am Tisch vor unserer Hütte verputzen können. Wir haben uns heute für etwas mexikanisches entschieden, da wir in unserer Unterkunft nicht kochen können.

Zum anderen war Arnos Versuch seine Schuh zu kleben nur bedingt erfolgreich. Die Sohlen, die er über Nacht mit den Schnürbändern an den Schuh gespannt hat, wurden dadurch leider nicht vollflächig angepresst und es gibt ein paar Spalten. Sie sind verwendbar, aber wenn sie in der Wüste wieder auseinanderfallen …

Zum Glück ist das hier eine Stadt für Outdoor-Freaks und es gibt unzählige Geschäfte, die passende Ausrüstung verkaufen. Und so wechselt Arno nach vielen Jahren von seinen schweren Lederbergschuhen (nicht Wanderschuhen) auf eine moderne leichte Variante. Nicht dass Babsy ihm das nicht schon unzählige Male nahegelegt hat, er ist halt manchmal stur bei seiner Ausrüstung.

Und hier sind nun die fast gewichtslosen Salomon Wanderschuhe. Möge das Eingehen kurz und blasenfrei verlaufen.

Als wir unsere Hütte betreten, schlägt uns eine unglaublich schwere Hitze entgegen. Da uns die Klimaanlage zu laut ist, haben wir sie des Nachts ausgeschalten und bei offenem Fenster geschlafen, es hat dann ja nur 16°. Wenn man beim Verlassen der Hütte aber auf das Einschalten vergißt …

Morgen verlassen wir Moab und fahren Richtung Süden, vorbei am Canyonlands Nationalpark in Richtung Monument Valley.

Wir wünschen eine Gute Nacht.

Sssshhhh!

Sssshhhh! So klingt es, wenn man um Ruhe bittet. Still war es die ganze Nacht, obwohl wir meinen ein leises Jammern und Knurren eines kleinen Magens zu hören. Aber wir können uns täuschen, auf jeden Fall ging die Maus hungrig ins Bett.

Mit Keksen und einem Heißgetränk setzen wir uns an diesem Sonntag Morgen vor unsere Hütte.

Sssshhhh! So klingt es auf dem ganzen Campingplatz, denn vor so ziemlich jedem Camper steht jemand am Griller und brät Speck mit Eiern. Ganze Küchen mit Zelt sind hier aufgebaut. Und wir sitzen da, mit einem Tee und trockenen Keksen. 🙁

Unser ersten Stop heute ist nur 2 Meilen weiter in einem Andenken Shop, um ein paar Kleinigkeiten zu besorgen.

Heute geht es in Richtung des Canyonland Nationalpark und zum Monument Valley. Auf dem Weg dorthin gibt es den Wilson Arch direkt am Highway 191. Zur Abwechslung ein Bild eines Arches mit Truck.

Sssshhhh! So klingt es in Phoenix, Arizona, wenn die Leute den heutigen Wetterbericht hören, 48°C sind dort angesagt. Im letzten Drittel unserer Reise kommen wir dort durch, bis dahin ist es hoffentlich besser.

Wir verlassen den Highway 191 und machen einen etwa 40 Meilen langen Umweg, um uns den Needles Ausichtspunkt anzusehen. Die Straße ist schmal und bedarf wohl etwas Zuwendung, hier ist kaum jemand unterwegs.

Wir kommen an einem Felsen vorbei, den man auf einem Off-Road Trail, umrunden kann, also 4-Rad Antrieb aktivieren und rein in das Feld. Der Pfad wird immer dünner und schlechter zu erkennen.

Sssshhhh! So klingt es, wenn Arno bemerkt, dass der Pfad in einem Stacheldrahtzaun endet, dahinter nur mehr Gestrüpp. Da hat uns die Karte wohl einen Streich gespielt. Also umdrehen und wieder zurück auf die Straße.

Etwa 15 Meilen später ändert sich die Straße plötzlich und ist in einem wirklich guten Zustand. Gebüsch und kleine Bäume säumen den Weg.

Wir stellen unser Auto ab und gehen ein kurzes Stück, übrigens der erste Einsatz von Arnos neuen Schuhen, bisher alles bestens. Über eine Natursteintreppe geht es nach oben zum Aussichtspunkt.

Sssshhhh! So klingt es, wenn man den Ausblick zum ersten Mal sieht.

Fast 500 Meter geht es hier nach unten, meist ohne Geländer. Der Canyon geht bis zum Horizont. Mit diesem Ausblick gibt es einen Sandwich als Mittagessen, bevor wir uns auf den Rückweg machen, wir haben ja noch ein paar Meilen.

Um nicht die gleiche Straße zurückzufahren nutzen wir eine alternative Route über den Rustlers Cutoff, eine Abkürzung also. Allradantrieb aktivieren und los geht es. Der Trail ist sandig, nur ein paar Unebenheiten.

Sssshhhh! So klingt es, wenn die Luft aus einem Reifen entweicht. Arno hört es und nur Sekunden später springt im Auto schon die Warnung an, dass es einen Druckabfall vorne links gibt. Wir rollen aus, um an eine ebene Stelle zu kommen, denn es ist gleich klar, damit kommen wir keine 100 Meter mehr. Kaum dass wir anhalten, stehen wir schon auf der Felge.

Adventure Mode on! Gut, dass wir ein Auto mit einem so prominent montierten Ersatzreifen haben. Nun folgt ein kurzer Exkurs im Reifenwechsel in der Wüste bei einem Jeep Wrangler.

Der Wagenheber und das Werkzeug in akzeptabler Qualität sind unter dem Boden des Kofferraums gelagert. Also den gesamten Inhalt des Kofferraums auf die Rücksitzbank räumen und nicht in den roten Sand legen. Nun das Reserverad, montiert mit drei Radmuttern, von der Hecktüre lösen und abstellen.

Die Radmuttern am platten Reifen mit dem Montiereisen lösen, denn ist der Reifen einmal in der Luft, wird das schwieriger. Fünfmal beherzt auf den Radschlüssel steigen und die Muttern sind losgebrochen.
Den Wagenheber unter der Vorderachse positionieren und dabei auf einen sicheren Stand achten. Natürlich ist das Getriebe in der Park-Position, die Handbremse angezogen und das Auto so eben wie möglich abgestellt. Hochkurbeln, bis das Vorderrad ausreichend Abstand zum Boden hat, dass man es demontieren kann. Dabei bedenken, dass der neue Reifen höher ist (hat ja noch Luft drin) und da wieder reinpassen muss.

Die fünf Radmuttern entfernen, einmal beherzt am Reifen anreissen, damit er sich löst und …

… ihn wegrollen.

Zur Sicherheit wird der defekte Reifen unter den Rahmen des Autos gelegt. Sollte der Wagenheber kippen oder nachgeben, fällt das Auto nicht bis auf den Boden. Das kann Leben retten oder schwere Verletzungen verhindern. Außerdem hat man dann noch eine Chance das Auto wieder anzuheben. Wenn es einmal unten liegt, wird das schwer. In der Türe spiegelt sich Arno in einer zufriedenen Pose, alles läuft wie es soll.

Nun den neuen Reifen auf die Radbolzen heben und die Radmuttern mittelfest in einem Sternmuster anziehen, den defekten Reifen unter den Auto herausziehen, den Wagenheber absenken und entfernen. Nun, da das Auto fest am Boden steht, die Radmuttern fest anziehen.

Den defekten Reifen an der Hecktüre montieren, den Wagenheber verstauen und das Gepäck wieder in den Kofferraum packen. Ein Flasche Wasser nehmen und sie in einem Zug austrinken. Nach 11 Minuten ist der Reifen gewechselt. Den Radschlüssel haben wir bei Babsy im Fußraum, da wir nach einer Meile noch einmal prüfen, ob sie fest stitzen.
Adventure Mode off.

Sssshhhh! So klingt Babsy, wenn der Weg zurück zur asphaltierten Straße länger und um einiges holpriger ist als gedacht. Wir haben keinen weiteren Reifen. Der feste Sitz des Reifens wird überprüft, alles bestens.

Wir kehren auf den Highway 191 zurück und fahren weiter Richtung Süden. Meist werden Kurven, oft schon ein, zwei Meilen, vorher angekündigt, eine Geschwindigkeitsbeschränkung ausgesprochen oder zumindest eine Empfehlung dafür gegeben. Nicht hier am San Juan River. Mit erlaubten 65 Meilen (105 km/h) kommt man über eine Kuppe und hat unvermittelt eine 90 Grad Kurve vor sich. Dahinter geht es 80 Meter nach unten.

Unten im Tal angekommen überqueren wir die Brücke über den San Juan Fluss, weit davor angekündigt, mit Geschwindigkeitsbegrenzung, -empfehlung und Warnschildern. Einmal so, einmal so.

Cineasten wird dieses Bild etwas sagen, Highway 163 Scenic Drive, hier ist Forrest Gump gelaufen.

Es gibt eigene Parkflächen und eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Warum?
Sssshhhh! So klingt Arno, wenn er die Deppen sieht, die für ein Insta-Foto bei fließendem Verkehr gruppenweise auf die Straße springen, um sich abzulichten. Es geht ihnen nicht um ein Bild der Straße, sondern ein Bild von sich selbst.

Somit sind wir im Monument Valley angekommen. Die Felsformationen aus rotem Sandstein sind weltbekannt, unter anderen aus Western, der Marlboro Werbung und Forrest Gump. Diese einzigartigen Monolithen, die bis zu 300 Meter in die Höhe ragen, befinden sich an der Grenze zwischen Arizona und Utah im Gebiet des Navajo Nation Reservats. Die Landschaft wirkt durch die isolierten, turmähnlichen Felsen und die weit offenen Wüstenflächen dazwischen besonders beeindruckend.

$8 verlangt die Navajo Nation pro Person, um das Ebene besuchen zu können. Der Ausblick vom Besucherzentrum ist großartig. Wolken ziehen über das Land, sie tauchen die Felsen in ihren Schatten, sodass die fast schwarz aussehen. Dann kommt die Sonne wieder hervor und läßt sie rot leuchten.

Auf dem Valley Drive, der etwa 17 Meilen lang ist, kann man sich den Riesen nähern. Es ist jedoch eine Off-Road Strecke und man wird darauf hingewiesen, dass man sie nur mit einem 4×4 Fahrzeugen befahren soll. Mit so einer Strecke haben wir heute ja schon unsere Erfahrung gemacht. 😉

Also keine Autos für Soccer Mums, die von den Designern nur optisch so hingetrimmt wurden. Das merkt man schon nach den ersten Metern, die Löcher sind tief und steil, der Sand lose.

Das hindert die Kia Fahrer aber nicht es zu versuchen.

Man hört den Auspuff und Unterboden von so manchen Pkw kratzen. Panische Gesichter vor steileren Stücken und Felsstufen gehören dazu.

Dabei kann man sich mit einem Fahrzeug der Navajo Nation über den Valley Drive chauffieren lassen.

Ein paar Mal müssen wir uns an einem stehenden Fahrzeug vorbeizwängen.

Hinter einem der großen Felsentürme wohnt tatsächlich ein Mitglied der Navajo in seinem Zelt, mit Briefkasten natürlich. 😉

Am Ende des Drive angekommen geht es wieder nach oben. Vor uns staubt ein Pick-Up die steile Straße nach oben. Der Sand ist weich und tief, stehenbleiben sollte man da nicht.

Wir nutzen die Differenzialsperren, nur weil wir es können, man kommt auch ohne hinauf. 😉
Hier gibt es sicher ein Abschleppfahrzeug, dass mehrmals am Tag hier einen normalen Pkw vom Valley Drive holen muss.

Sssshhhh! So kingt unser erleichtertes Schnaufen, als wir bei unserer Unterkunft ankommen. Was für ein Tag.

Da Sonntag ist, gibt es heute noch ein paar Football Spiele, die Babsy sehen muss. Gute Nacht, wir werden sicher tief schlafen.

 

4 Bundesstaaten in einem Moment

Die Sonne geht über Bluff, UT auf, als wir beginnen unsere sieben Sachen zu packen. Tatsächlich sind es nur drei, unsere Tagestasche (Gewand für drei Tage und der Kulturbeutel), der Rucksack mit der Elektronik und eine Kühltasche. Je nach Bedarf können es dann doch sieben werden. 😉

Die Nacht haben wir in einem kleinen Häuschen am Rand eines neu gepflanzten Weingartens verbracht.

Als erste organisatorische Aktion des Tages ruft Arno bei Alamo, unserer Autovermietung an, um einen neuen Ersatzreifen zu bekommen. Schon gestern hat er erfolglos 20 Minuten damit verbracht. Die Hotline versteht nicht, was wir wollen, einen neuen Ersatzreifen. Sie haben ihren Fragenkatalog mit von Anwälten geschriebenen Antworten, die sie geben und schnell sind sie verwirrt. Ständig wollen sie einen Abschleppwagen schicken. Dass jemand selbst den Reifen wechselt, kommt in ihrer Welt nicht vor. Wir könnten das Auto tauschen, 650 km von hier (one-way). Auch heute sind wir erfolglos, 600 km (one-way) um das Auto zu tauschen. Tun wir nicht. 🙁

Babsy findet um die Ecke ihren Lieblings-Rasenmäher, den Zero Turn. Er kann sich, wie der Name erahnen läßt, auf der Stelle drehen.

Gleich nebenan steht ein alter Wohnwagen mit einer riesigen Klimaanlage am Dach.

Unser erstes Ziel für heute ist 4 Corners, an diesem Punkt treffen die vier Bundesstaaten Utah, Arizona, New Mexico und Colorado zusammen. Die Grenzlinien in dieser Gegend wurden mit dem Lineal gezogen. Die 4 Corners liegen in der Navajo Nation.

Wie Amphietheater umgeben Verkaufsstände und Bänke den Kreuzungspunkt.

Zu unserem Glück ist so früh sehr wenig los. Es gibt hier eine ‘Maximal 3 Fotos’ Begrenzung, damit es zu keinen Staus kommt. Heute ist das kein Thema und die paar Leute geben sich gegenseitig die Zeit um ausreichend Bilder zu machen und lichten sich gegenseitig ab. Der Hit ist ein kleiner Bub, bei dem Opa und Oma versuchen, ihn in die Mitte zu bringen, er findet aber alles andere interessanter. So helfen die Umstehenden zusammen, dass sie ihr Bild bekommen.

Babsy fotographiert ihre Füsse gleich selbst. Mein Blick (aus Utah)

Ihr Blick, in allen vier Staaten gleichzeitig.

Damit ihr auch wisst, was unter den Schuhen war.

Nachdem wir bereits zweimal mit dem Ersatzreifen erfolglos waren, hatte Babsy die gute Idee zu einer Niederlassung der Autovermietung zu fahren und es persönlich zu klären. Am Flughafen in Durango Colorado starten wir einen neuen Versuch.

Und tatsächlich, nach nur 10 Minuten hat die Dame mit einem Reifenhändler gesprochen, der kostenlos den Reifen wechselt. 🙂

Also geht es zu Tire Discount und wir erklären ihnen die Situation, alle Daten werden erhoben und in zwei Stunden soll alles erledigt sein.

Wir vertrödeln die Zeit bei Walmart und haben jetzt so ziemlich alles gesehen, was sie im Angebot haben.

Zurück beim Reifenhändler finden wir heraus, dass sie nichts getan haben. Warum? Sie haben den Reifen nicht auf Lager, wie ursprünglich angegeben. Sie haben aber auch nichts anderes getan, wie uns anzurufen. Und sie haben auch keine andere Lösung für uns. Servicewüste USA. Einen halben Tag hat uns die Aktion gekostet. Frustriert ziehen wir ab und fahren zu unserer Unterkunft in Bayfield, Colorado, am Südende der Rocky Mountains.

Die Ruhe und der Ausblick entschädigen uns für so einiges. Hier machen wir für vier Tage Pause und erholen uns. 2.000 Meilen (3.200 km) haben wir schon hinter uns.

Die Nacht senkt sich über die Berge und wir gehen zu Bett. Gute Nacht.