Auf nach Santa Fe

Es wird Zeit, die Pause zu beenden und wieder auf die Straße zu kommen. Wir machen uns auf, um Colorado zu verlassen und Richtung Süden nach Santa Fe, New Mexico weiter zu ziehen.

Wir erreichen Pagosa Springs, noch diesseits der Grenze in Colorado. Nebel hängt über dem Tal. Zum einen sind es die heißen Dämpfe der Thermalquellen (direkt voraus) und zum anderen ein geplanter und kontrollierter Waldbrand, mit dem das trockene Unterholz abgebrannt wird, um größere Feuerwalzen zu verhindern.

Wir entdecken einen Barber, bei dem den Herrn der Haar- und Bartschnitt mit einem Freibier versüßt wird.

Schon bald erreichen wir die Grenze zu New Mexico, mit dem typischen gelben Willkommensschild. Scheinbar inspiriert das knallige gelb die Leute Sticker auf das Schild zu kleben. Dieses ist kaum betroffen.

Bei diesem kann man gar nicht mehr erkennen, welchen Bundesstaat man gerade erreicht.

Es ist interessant, wie der Herbst je nach Höhe und Lage schon voll zugeschlagen hat, hier haben die Bäume schon die meisten Blätter fallen lassen.

Wir biegen auf den Highway 64 Richtung Osten ab und überqueren die San Juan Berge erneut. Diese Straße ist etwas einsam und die Schilder am Rand machen wenig Mut. Im Winter gesperrt, auf die nächsten 50 Meilen kein Mobilfunkempfang. Genau unsere Art von Straße.

Es geht wieder über die 3.000 m Marke nach oben und hier ist das gelb des Herbstes wieder voll da. Unzählige Kurven bingen uns über die Berge.

Von oben überblicken wir den Carson National Forest bei einer kurzen Mittagspause.

Nachdem wir ebensoviele Kehren bergab überwunden haben, erreichen wir die kleine Stadt Tres Piedras (drei Felsen) und wechseln auf den Highway 285 Richtung Süden. Die Landschaft ändert ihr Gesicht erneut, statt durch Bergwälder fahren wir nun durch eine Ebene mit Büschen und niedrigen Nadelbäumen.

Wir überqueren den Rio Grande. Ja wir hatten vom drittlängsten Fluss der USA (3.034 km) auch mehr erwartet. Er entspringt in den Rocky Mountains in Colorado, fließt durch New Mexico, wo wir ihn überqueren und bildet dann die Grenze zwischen Texas und Mexico, bis er den Golf von Mexico erreicht.

Wir erreichen Santa Fe, eine Stadt, wie wir sie meist meiden. Laut, voll, grell, chaotisch. Zum Glück ist unser Aufenthalt nur kurz. Primär sind wir hier zum Übernachten, womit wir nun auch eine gute Nacht wünschen.