Es ist wolkig, als wir uns auf den Weg zur Fähre machen, die uns über den Mississippi in das berühmte French Quater bringen soll. Zehn Minuten zu Fuss sind es bis zum Fährterminal. Wir sind noch nicht dort, da beginnt es schon zu regnen. Gerade fünf Minuten dauert es, den Fluss zu queren.
Als wir aussteigen hat sich der leichte Regen in ein ausgewachsenes Gewitter gewandelt. Unter dem Dach der Fährstation warten wir den sturzbachartigen Niederschlag ab.
Das French Quater, der Kern der Stadt, liegt still vor uns, als wir hineinspazieren. Noch sind die Starßen leer, das wird sich in ein paar Stunden sicher ändern.
Architektonisch ist der Stadtteil berühmt für seine schmiedeeisenen Balkone.
Auch rund um die St. Louis Kathedrale ist es noch ruhig.
Kein Besuch in New Orleans ist vollständig, ohne mit einem Schaufelraddampfer gefahren zu sein. Also begeben wir uns zur New Orleans. Sie wird uns in den nächsten drei Stunden die Ufer stromabwärts näher bringen.
Der Himmel klart mehr und mehr auf und als wir den Wendepunkt an der Domino Zuckerfabrik erreichen, wird es langsam aber sicher heiß.
Angetrieben wird unser Boot von einem zwölf Tonnen schweren Schaufelrad. Gedreht wird es von zwei 1.000 Ampere Elektromotoren, die normalerweise in Güterlokomotiven verbaut sind. Die wiederum bekommen den Strom von drei Caterpillar Dieselgeneratoren. Unter dem Schaufelrad sind drei sechs Meter lange Ruderblätter angebracht, um das Schiff zu steuern.
Es geht vorbei am Bezirk Algier, in dem unsere Unterkunft steht.
Mitten in der Stadt gibt es ein Terminal für Kreuzfahrtschiffe.
Die Wassertiefe hier beträgt etwa 65 Meter. Zum Vergeich, die Donau bei Wien hat maximal 6,8 Meter. Als drittlängster Fluss der Welt (3.778 km) entwässert der Mississippi 31 US Bundeststaaten, sowie zwei kanadische Provinzen. Zwei Drittel des Niederschlags, der in der USA fällt, fließt über diesen Fluss in den Golf von Mexico. Von New Orleans sind es noch 110 Meilen bis dorthin.
Mit einem Streetcar, der lokalen Straßenbahn, geht es zum Cementary No 1, dem Hauptfriedhof der Stadt.
Die Toten werden hier über der Erde in Steinsarkophagen oder Mausoleen begraben, damit die Toten bei einem Hochwasser nicht vom Fluss mitgerissen werden. Leider erfahren wir erst vor Ort, dass man den Gottesacker mittlerweile nur mehr mit einer Führung betreten darf. Die kann man in einem ganz anderen Stadtteil buchen, also werden wir das Grab der Voodoo Queen Marie Laveau leider nicht sehen. Einzig ein schneller Blick durch den Eingang ist möglich.
Ein letztes Mal überqueren und sehen wir den Ol’ Man River, wir werden ihn morgen in Richtung Westen verlassen. Über viele Meilen war er ein steter Begleiter.
Im Stadtteil Algiers gibt es ein sehr gutes Taco Lokal am Weg zu unserer Unterkunft, das uns empfohlen wurde. Wir nehmen uns Guacamole mit Chips mit.
Dann beginnt die nachmittägliche Parade der Schulbusse. In der nächste Seitengasse gibt es eine Schule und immer um die gleiche Uhrzeit fahren erst zehn Busse in einer Kolonne über die Kreuzung vor unserer Tür. 15 Minuten später kommen dann zwei weitere Busse mit den Nachzüglern ;-).
Morgen geht es weiter nach Houma, Louisiana.