Wir haben uns noch ein gutes Stück unseres Jetlags behalten und pflegen es auch durch frühes Aufstehen, um mehr vom Tag zu haben.
Der Herbst kommt definitiv.
Strahlend blauer Himmel, kalt und windstill, perfektes Wetter für eine Ballonfahrt. Aber nicht für uns, wir haben ein anderes Ziel …
Wir wollen einen Trail zum Phelps Lake wandern. Am Beginn aller Wege in den Nationalparks stehen Tafeln, die einem die Route zeigen und vor eventuellen Gefahren warnen. Diesmal gibt es etwas Neues, eine aufgeklebte Notiz …
Es wurde ein Bär direkt um das Informationscenter gesehen und eine Sperrzone zum Schutz der Bären und der Besucher erreichtet. Der Trail hat nun eine Umleitung.
Durch einen wunderschönen, dichten Wald geht es bergauf in Richtung des Phelps Lake.
Die Tetons Range spiegelt sich in der Wasseroberfläche. Wie ein Gemälde von Bob Ross.
Nach der Überquerung eines kleinen Baches machen wir uns auf den Rückweg.
Immer wieder pfeifen, klatschen und reden wir laut, um Bären rechtzeitig auf unsere Anwesenheit hinzuweisen.
Damit scheuchen wir ein Elk-Pärchen auf (entspricht etwa einem europäischen Hirsch). Sie springen vor uns über den Weg und ab in die Tiefe des Waldes.
Arno entdeckt im Augenwinkel auf der anderen Bachseite erneut eine Bewegung und schaut genauer hin. Da bewegt sich etwas Braunes. Etwas großes Braunes, tatsächlich es ist ein Bär. Gerade einmal 40 Meter entfernt. Ein weiblicher Grizzly und hinterher läuft ein Junges, der worst case. Mit einem Cub ist mit den Damen nicht zu spaßen.
Hinter uns kommen zwei junge Damen plaudernd den Weg entlang. Wir stoppen sie und weisen sie auf die Bären hin. Wir alle haben sofort den Bärenspray gezückt. Die beiden Grizzlybären lassen sich von uns nicht weiter stören und der Kleine klettert auf einen Baum, hängt sich über einen Ast und begibt sich zur Ruhe. Die Mutter sucht die Umgebung ab, um sicher zu sein, dass dem Kleinen nichts passieren kann.
In Babsys Video kann man kurz den kleinen Bären im Baum auf der rechten Seite sehen.
Die Mutter legt sich, wie zur Wache, unter den Baum. Wir beobachten sie noch einigen Zeit, bis wir sicher sind, dass sie sich nicht bedroht fühlt oder uns folgen, dann gehen wir weiter.
Zu viert machen wir uns laut auf den Weg zurück zum Ausgang des Weges.
Ein Ausflug auf den Signal Mountain eröffnet uns einen wunderbaren Ausblick in die Ebene.
Und auch hier gibt es Bisons …
Wir haben die ganze Zeit auf einen Moose (Elch) gehofft, doch leider wurde es nur die lebensgroße Bronzestatue vor dem Visitor Center.
Am Abend werfen wir den Grill an und buchen für die nächsten zwei Tage die Unterkünfte.
Bei der Routenplanung stellen wir mit Entsetzen fest, dass das Potato Museum in Idaho im September an Sonntagen geschlossen ist. Morgen wollen wir dort sein und morgen ist Sonntag: 🙁