Wieder packen wir unsere sieben Sachen und ziehen weiter. Eine Attraktion der Region nehmen wir noch mit, den Devils Punch Bowl.
Am Weg dorthin kommen wir am Haus eines Strandgutsammlers vorbei, der all die gefundenen Fender und Bojen in den Baum vor dem Haus gehängt hat.
Ein Blick auf die Küste zeigt, dass sich das Wetter seit gestern Abend gut gehalten hat. Wolken und Nebel hängen in den Hügeln, werden von der Sonne aber langsam vertrieben.
Der Devils Punch Bowl ist ein Becken, das über zwei Tunnel mit dem Meer verbunden ist. Bei Flut drücken die heranbrausenden Brecher das Wasser ins Innere und die Gischt spritzt hoch nach oben. Da wir bei Ebbe hier sind, sehen wir keine hochsprühenden Wassermassen, dafür aber die beiden Zugänge.
Wie fahren weiter den Hghway 1 oder 101, wie er auch genannt wird, weiter Richtung Norden, um nach Washington zurückzukommen. Dabei kommen wir durch einige kleine idyllische Ferienorte.
Seit Lincoln fährt vor uns ein Truck der lokalen Brauerei. Die Pelican Brewery hat eine Schaubrauerei und (zumindest) zwei Lokale in der Umgebung. Der Pelikan ist Babsys bevorzugter Meeresvogel und Bier … eine perfekt Kombi. Also beschließen wir, ihm bis zu seinem Ziel zu folgen. In Kiwanda angekommen müssen wir leider feststellen, dass das Pub erst ab 10 Uhr geöffnet ist. Bis dahin sind noch über einenthalb Stunden, zu lange zum Warten. Also fahren wir ohne Bier und Merchandising weiter.
Immer wieder stehen am Straßenrand Schilder, die Tsunamizonen kennzeichnen. Unsere Unterkunft war auch in einer solchen und so hatten wir im Zimmer einen Evakuierungsplan aufliegen, für den Fall der Fälle. Die riesige Sirene, die dann zur Warnung ertönt, hätten wir sicher nicht überhört, denn sie war auf dem Nebengrundstück aufgestellt.
Wir machen heute einen größeren Umweg, um einen ganz besonderen Punkt auf unserer Reise zu erreichen. Bei unserem letzten USA Trip haben wir unsere Lieblings-Fastfood Kette gefunden – Raising Cane’s. Hier im Nordwesten gibt es eine einzige Filiale und die ist in Portland Downtown. Also müssen wir Landeier uns in die Großstadt trauen.
Nicht leicht, mit einem so großen Auto hier einen Parkplatz zu finden und ihn online zu bezahlen. Aber aufgeben gibt es nicht. In der Nähe einer Ansammlung von Food Trucks werden wir fündig. Hätten wir nicht unser Mittagessen vorgeplant, würden wir hier jetzt zuschlagen.
Im Foodcourt eines Einkaufszentrums haben wir ihn dann gefunden …
Es handelt sich um eine One-Product Company, hier gibt es genau ein Gericht: Chickenfingers mit Pommes, Sauce, Coleslaw und Brot. Aus, sonst nix. Und auch nur eine Sauce.
Zwei Mal die große Portion bestellt und die Analyse beginnt. Wir haben zwar schon ein Rezept, das wir zu Hause mehrmals ausprobiert und verbessert haben, aber direkt am Objekt kann man da viel mehr herausfinden. Und so ist es ein hin und her zwischen Genuss und Analytik.
Wir haben gut gespeist und etwas dazugelernt, vor allem beim Beobachten der Crew. Und Babsy kann ein paar Stück für später einpacken. 🙂
Wenn wir schon in Portland sind, dann besuchen wir auch gleich den Columbia Factory Store und finden eine günstige neue Fleecejacke für Babsy und eine Regenjacke für Arno.
An der Kassa liegt eine Liste der Personenkreise auf, die einen Sonderrabatt bekommen:
Veteranen, aktive Soldaten, Feuerwehrleute und Pensionisten. Die Frage, ob Arno in eine der Gruppen fällt verneint er mit dem Hinweis aus Österreich zu kommen. Nach dem Alter gefragt erklärt ihm die Verkäuferin, dass er ja bereits in die Gruppe der Pensionisten fällt und 10% Rabatt bekommt. Pensionist also … hmm. Babsy hat sich bestens amüsiert.
Wir fahren den Columbia River flussabwärts bis zu seinem Delta. Wir erinnern uns, dass wir den Columbia River in Idaho, weiter oben in seinem Lauf, schon mehrmals überquert haben. In der Stadt Astoria machen wir Halt für die Nacht. In einem ganz klassischen Motel direkt an der Straße.
Astoria hat eine beeindruckende Brücke. Sie überspannt 6,5 km und ist bei Flut 60 Meter hoch vom Brückendeck bis zur Wasseroberfläche.
Wir schauen sie uns bei einem abendlichen Spaziergang genauer an.
Morgen fahren wir über die Brücke, auf der anderen Seite ist bereits der Bundesstaat Washington.