Durch den Rauch nach Montana

Mit dem Sonnenaufgang verlassen wir unser Motel, das von einem sehr jungen Team geführt wird und fahren in die Downtown von Coeur D’Alene. Wir parken vor der städtischen Bibliothek und können damit wieder einen Punkt auf unserer Liste der Klischees abhaken.

Die Straßen sind an diesem wunderschönen, etwas kühlen Morgen noch leer, als wir zu Fine Brewed gehen.

Als erste Kunden bestellen wir uns 2 frische, warme Bagels von der großen Tafel.
Zuerst die Brotsorte aussuchen, dann die Füllung und die Extras.

Arno entscheidet sich für einen Avocado BLT mit einem plain Bagel. BLT steht für Bacon, Lettuce, Tomato.

Babsy wählt die deftigere Variante, Breakfast Sandwich, mit Speck, Ei und Käse.

Nach ein paar Minuten Spaziergang sind wir an der Marina und genießen auf einer Bank in der Sonne unser Frühstück.

Zum Abschluss erkunden wir noch den Boardwalk, den längsten schwimmenden Steg der Welt, aus 16.000 Zedernbalken und rund 3.300 ft lang.

Wem es nach etwas mehr Abenteuer ist, kann mit einem alten Wasserflugzeug einen Rundflug buchen.

Wir bleiben am Boden und starten mit Pete in Richtung der aufgehenden Sonne, um nach Montana zu gelangen.
Ein wichtiger Einkauf steht noch an, bevor wir die Stadt verlassen: Bear Spray, eine Art Pfefferspray auf Steroiden. Er hat die Größe eines kleinen Feuerlöschers und sprüht 15 Meter weit. Unser ständiger Begleiter in den Wäldern, so von offiziellen Stellen empfohlen.

Und jetzt rauf auf die 95 um mehr Backcountry zu erleben, ab nach Norden. Kurz vor Sandpoint überqueren wir den Lake Pend Oreille auf einer Brücke, die wirkt als würde sie im See schwimmen.

Selbst am Navi sieht es aus, als würden wir durch das Wasser fahren. 😉

Kanada liegt genau in unserer Fahrtrichtung, nicht einmal 50 Meilen mehr …

Wir biegen auf den Highway 200 ein, der hier beginnt und ganz Montana von West nach Ost durchquert, doch noch sind wir in Idaho. Blickt man von oberhalb auf den See hinunter erkennt man seine Größe.

Kaum dass wir Montana erreichen, wird der Himmel immer dunstiger. Möglicherweise liegt vor uns ein Wildfire, ein Waldbrand, wir er in dieser Jahreszeit durchaus üblich ist. Und dieses Jahr sind es besonders viele.

Je weiter wir nach Montana vorstoßen, desto klarer wird, dass es sich um Rauch handelt, man kann es selbst im Auto riechen.

Wir kommen an der Basis der Firefighter vorbei, wo gerade schweres Gerät in Form einer gigantischen Caterpillar Planierraupe abgeladen wird. Kaum sind wir an dem Feuer vorbei, das nördlich des Highway 200 brennt, wird der Himmel schnell klarer.

Am Clark Fork River entlang geht es bis nach Thompson Falls. Wir haben uns vom Namen des Ortes in die Irre führen lassen, hier gibt es keinen Wasserfall. 😉

Dafür haben sie einen netten kleinen Picknickplatz, an dem wir unseren Polar Bear Sandwich von der Black Bear Bakery verspeisen.

Wir folgen dem Clark Fork flussabwärts und schnell wird Babsy klar, dass sie Montana bereits ins Herz geschlossen hat. Nun ja, einige der politische Ansichten und Einstellungen die hier üblich sind, entsprechen nicht ganz unseren, aber die Landschaft ist großartig.

Wir pausieren direkt am Fluss und genießen den Ausblick.

Auf der A3 zwischen Hornstein und Müllendorf gibt es eine Wildbrücke, von uns Bärenbrücke genannt. Sie soll es Bären aus der Tatra ermöglichen bis nach Slowenien zu gelangen. Wir haben uns immer gefragt, ob die slowakischen Braunbären mittels Flugzetteln darüber informiert werden, dass sie 400 km entfernt zwischen Hornstein und Müllendorf die A3 queren können …

Diese Animal Bridge wird wohl tatsächlich von Bären genutzt, aber nicht dass Zäune sie vom Überqueren der Straße abhalten würden. Bärenbrücken, es gibt sie auch hier.

Wir verlassen den Highway 200, der wirklich zu empfehlen ist, ein kurzes Stück nach Süden auf der Route 93 und wir erreichen Missoula MT.