Roadtrip Nordwesten der USA

Strand und Wald

Keiner hat uns über Nacht das Blut ausgesaugt und somit haben wir genug Energie gleich in der Früh an den Strand zu fahren.

Der kleinen Brücke sieht man an ihrem Rost die Nähe zum Meer gleich an.

Über eine schmale Straße geht es zum Rialto Beach.

Hier beginnt auch wieder der Nationalpark, jedoch ohne Einfahrtskontrolle.

Keine Gegend für Flip Flops, denn man muss den Wall aus Treibholz überwinden, bevor man an den Schotterstrand kommt.

Leichter Nebel liegt noch über der Küste, als wir auf den schottrigen Strand treten.
Ein Blick nach rechts und …

… nach links und schon haben wir unseren Frühstücksplatz etwas weiter den Strand entlang entdeckt.

Auf einem riesigen angeschwemmten Baumstamm samt Wurzeln genießen wir die morgendliche Sonne bei einem Heißgetränk. Obwohl, es hat schon wieder über 20°, viel zu hoch für die Jahreszeit, die Hälfte wäre eher angesagt. Wir haben für diesen Teil der Reise weitaus wärmere Bekleidung eingepackt.

‘Papa Schlumpf blickt aufs Meer’, so nennt Babsy diesen Schnappschuß.

Auf dem Weg zurück zum Highway 101 halten wir an einem Museum, in dem ein Sammler all jene Dinge ausstellt, die er in den letzten Jahrzehnten am Starnd gefunden hat. Türme aus Bojen und Fendern stehen vor dem Gebäude.

Doch leider hat die Ausstellung, unplanmäßig aber doch, geschlossen.

Also geht es gleich weiter an den Sol Duc oder Sole Duck Fluss, die Parkverwaltung kann sich bei der Benennung scheinbar nicht einigen.

Bei all den bisherigen Parks gab es beim Eingang eine Kontrolle/Mautstation. Nicht so im Olympic National Park. Hier wird an den Zufahrten zu den Hauptattraktionen jedes Mal kontrolliert, der restliche Park ist frei zugänglich.

Vorbei an der Hütte der Ranger (man beachte die tannenbaumförmigen Ausschnitte in den Fensterläden).

Schon seit ein paar Tagen ist Babsy auf der Suche nach einer sogenannten Bear Bell, einem Glöckchen, dass man an der Hose/Tasche trägt und damit ein ständiges Bimmeln von sich gibt, um den Bären auf die eigene Anwesenheit aufmerksam zu machen. Endlich hat sie eine gefunden (das kleine grüne Ding) und trägt es stolz zum Anfang des Sol Duc Trails.

Und wie immer am Beginn eines solchen Trails, wird vor den Gefahren gewarnt, die auf den Wanderer zukommen. Keine Bären, nur Pumas? Mist, wofür haben wir nun das Glöckerl?

Was darf man auf einen Trail nicht mitnehmen?

Durch den Mischwald windet sich der Pfad über kleine Bäche, bergauf und bergab.

Am Wegesrand entdecken wir einen Shelter. Hier können Wanderer die Nacht verbringen, wenn sie eine mehrtägige Tour machen. Dafür muss man sich bei den Rangern eine Lizenz holen und zur Sicherheit seine Route bekannt geben (ein entsprechende Formular wird dann hinter der Frontscheibe des eigenen Fahrzeuges platziert). Es bietet ein Dach über dem Kopf und keinen weiteren Komfort, nicht einmal ein Outhouse, auf deutsch Häusl.

Wir erreichen den Sol Duc Wasserfall und verweilen einige Zeit, länger als bei den anderen Attraktionen der letzten Wochen, denn für uns sind die letzten Tage der Reise angebrochen und wir reduzieren das Tempo, um etwas Ruhe zu haben.

Am Weg zu unserer nächsten Unterkunft sehen wir uns noch einen kurzen Trail an, der wieder durch einen Märchenwald führt. Im Kampf um jeden Sonnenstrahl biegen sich die Bäume so weit vor, wie es der Hang nur zuläßt.

Auch direkt über dem Wanderweg ist noch ein bißchen Licht frei …

Umgefallene Bäume dienen der nächsten Generation als Nährboden für einen guten Start, denn die Böden hier bieten nicht allzuviel Nährstoffe. Der alte Baum zerfällt mit der Zeit und übrig bleiben die Nachkommen, alle in einer Reihe, wie sie vor Jahren als Samen auf dem Stamm begonnen haben. Die Wurzeln haben sich um den alten Stamm gewunden, oft scheinen sie auf den dünnen Beinen zu stehen und man kann unter ihnen hindurchblicken.

Am Nachmitag ziehen wir am Crescent Lake vorbei, noch immer bei strahlend blauem Himmel.

Wir erreichen unser Unterkunft für die nächsten zwei Tage, eine kleine Hütte direkt am Meer mit einem großartigen Ausblick …

Am Horizont ist Kanada zu sehen, in der Mitte der Juan de Fuca Straße verläuft die Grenze. Sie verbindet den Pazifik mit der Salish Sea, an der Seattle und Vancouver liegen.

Entspannung, gutes Essen und Football

Der heutige Blick von der Terrasse Richtung Meer zeigt sich zuerst recht nebelverhangen.

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Mit der Zeit, die wir mit Kaffee und Tee vor unserem Häuschen verbringen, wird es besser.

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Also entscheiden wir, runter an den Strand zu gehen, vielleicht findet sich ja das eine oder andere Schöne zum Mitnehmen? Ruhig rollen die kleinen Wellen gegen den Schotter, der durch das ablaufende Wasser ein Rauschen von sich gibt.

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Still und kühl präsentiert sich der Morgen direkt am Meer, gerade einmal 11°.

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Wir fahren nach Port Angeles, um bei der National Park Information zu erfahren, dass die Straße hinauf zum Hurrican Ridge gesperrt ist. Der Trail auf den Berg soll großartige Aussichten bieten, leider nicht für uns.

Also tun wir etwas für unser leibliches Wohl und spazieren im Hafen zum Smugglers Landing, einem empfohlenen Fischlokal, und genehmigen uns ein feines Mittagessen. Heilbutt und Lachs, in unterschiedlichen Zubreitungsarten, wärmen unseren Bauch.

Apropos Wärme, sobald sich der Nebel verzogen hat, ist auch die Temperatur über die 20 Grad Marke gestiegen.

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Weiter durch das Hafenviertel flanierend kommen wir an der Autofähre nach Kanada vorbei, die gerade entladen wird.

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Später am Nachmittag hat es Babsy doch noch geschafft, das heutige Football Spiel auf ihr Handy zu streamen (war nicht leicht).

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Je weiter der Nachmittag voranschreitet, desto kühler wird es hier am Meer und Babsy holt sich Schicht um Schicht Kleidung, um der Kälte zu trotzen. Arno kontrolliert alle 30 Minuten, ob sie schon eingefroren ist.

Ja, sie könnte natürlich in der geheizten Hütte weiterschauen, aber …

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PS: Halberfroren ist Babsy dann für das letzte Viertel des Spiels doch noch ins Haus gekommen. 😉

Fast bis Seattle

Weiter geht es mit unseren Ausflügen rund um den Olympic National Park. Zuerst fahren wir wieder durch den National Forest, leichter Regen begleitet uns auf den ersten Meilen.

Bisher sind wir auf dem Highway 101 entlang gefahren, immer in Richtung Seattle. Nun biegen wir auf den Highway 106 ab, der direkt an der Küste entlang führt.

Bei einem Stop an einer Baustelle entdeckt Babsy diesen Kabelsalat. Da hat sich jemand bei der Kabellänge wohl vermessen. 😉

Als erstes steuern wir den Seal Rock an, in der Hoffnung dort Robben zu sehen. Der Weg ist in der Karte des National Parks eingezeichnet, auf der Straße können wir jedoch keine entsprechenden Wegweiser, wie sonst üblich, finden. Als wir in die kleine Straße einbiegen, wundern wir uns, warum es eine Sackgasse ist. Wir fahren durch eine Wohngegend direkt am Meer.

Am Ende der Straße können wir zwischen zwei Häusern hindurch aufs Meer schauen und sehen einen schwimmenden Steg, auf dem tatsächlich Robben liegen. Das kann aber nicht der Seal Rock sein? Auch als wir weiterfahren, gibt es weit und breit keinen Felsen oder Wegweiser zu sehen. Seltsam, auf der offiziellen Karte ist er eingezeichnet.

Wir verlassen den Highway 106 und biegen zu unserer nächsten Wanderung ab.

Endlich schaffen wir es ein gutes Bild von Smokey zu machen, dem Waldbrandverhinderbären. Meist sind die Schilder verblichen oder nicht gut abzulichten. Seit den 1950 Jahren kümmert er sich um die Aufklärung zum Thema Waldbrände.

Über eine verschlungene, enge Straße geht es tief in den Wald, um zum Staircase Rapids Loop zu kommen. Ein einfaches Verkehrsschild weißt uns darauf hin, dass der Asphalt hier endet. Nun folgen mehrere Meilen Schotterstrasse.

Entlang des Skokomish Rivers wandern wir in den Wald und überqueren ihn schließlich mittels einer breiten, modernen Hängebrücke.

Etwas später nutzen wir eine eher althergebrachte Version, um über einen Zufluss zu kommen.

Ein Blick in die moosbehangenen Kronen der Bäume zeigt, dass sich die Regenwolken mittlerweile verzogen haben.

Auch hier finden wir wieder Bäume, die auf den Stümpfen und Stämmen anderer wachsen.

Alte Riesen stehen am Wegesrand.

So wild der Skokomish River über die Felsen in der Schlucht geflossen ist, so ruhig kommt er an ihrem Ende heraus.

Er fließt in den Cushman Lake, an dem etliche Campingplätze zu finden sind.

Wir fahren weiter in Richtung Bremerton, einer Stadt auf der Kitsap Halbinsel, nicht weit von Seattle. Es gibt sogar einen Flughafen, mit Flugzeug im Landeanflug.

Wir erreichen unser Haus für die nächsten und letzten drei Tage.

Eingerichtet im Beachhaus-Stil.

Wieder eine etwas verspielte Einrichtung.

Dafür ist der Ausblick vom Garten aus großartig, das Meer reicht direkt bis an die Gartenmauer. Keine 20 Meter draußen tauchen die Robben. Hin und wieder kommt eine Fähre vorbei. Mit einer solchen werden wir morgen nach Seattle fahren.