Die Morgensonne strahlt uns vom wolkenlosen Himmel entgegen, als wir mit einem Becher Tee auf der Veranda sitzen und auf den See hinaus schauen. Unser Plan für heute ist es weiter Richtung Pazifik zu fahren und Zeugnisse von Vulkanismus zu besuchen.
Ohne eine Schotterpiste zu benutzen erreichen wir Fort Rock. Vor vielen Jahrtausenden war das Christmas Valley und seine Umgebung ein See. Mitten in diesem Gewässer brach ein Vulkan aus. Heute ist vom See nichts mehr zu sehen, aber die Reste des Ausbruches kann man besuchen. Ein Großteil des Kraterrandes ist noch zu erkennen.
Aus der Ferne betrachtet erkenn man gleich, dass es sich um einen aufgebrochenen Ring handelt. Den wollen wir erwandern und erkunden.
Also unseren Pete in der Nähe geparkt, die Bergschuhe angezogen und Sonnencreme großzügig verteilt. Wasser und Feldstecher sind im Rucksack, es kann losgehen.
Was sind wir froh, dass wir diesen Ausflug gleich in der Früh machen, wenn die Sonne höher steht, ist es hier sicherlich wie auf einer Herdplatte.
Innerhalb des Ringes gibt es einen Felsen, der sich wie ein Turm aufbaut, ihn heißt es zu umrunden und zu erklettern.
Überall sind die verschiedensten Formen von vulkanischem Gestein zu finden und die hochgedrückten Sedimentschichten sind an den Kraterrändern gut zu erkennen. Ein wirklich sehenswerter Ort.
Immer wieder fällt uns auf, wie schlagartig sich die Landschaft ändert. Erst fahren wir noch durch die Wüste und plötzlich …
… wie mit dem Lineal gezogen, beginnt ein dichter Nadelwald, ohne Übergang.
Wir erreichen das nächste Ziel, wieder ein vulkanisches, den Crater Lake National Park.
Schon beim letzten Mal haben wir an der Route 66 den Meteor Crater besucht. Der war durch einen Asteroideneinschlag entstanden. Der Name Meteor kommt von der nächstgelegenen Ortschaft und hat nichts mit dem Himmelskörper zu tun, skurril.
Dieser Krater ist vulkanischen Ursprungs, hat einen Umfang von 33 Meilen und ist über 500 m tief mit Wasser befüllt.
Wir fahren durch einen dichten Wald die Außenseite des Kraters nach oben bis wir einen Blick in die Caldera mit ihrem blauen Wasser werfen können.
Eine Straße führt um den Krater und deren Bild ändert sich, je nachdem wo man sich befindet. Von steinig-schroff …
… bis rollend waldig ist alles mit dabei. Auch hier gibt es für den Winter Schneestangen, wie auf dem Bild zu erkennen ist.
Sie sind jedoch anders als solche Schneestangen sonst sind. Es handelt sich um die Stämme von jungen, dünnen und hochgewachsenen Nadelbäumen, die entastet und entrindet ihren Dienst verrichten. Und sie sind riesig, sicher fünf Meter hoch.
In der Caldera gibt es eine Insel. Diese ist jedoch nicht beim Ausbruch entstanden, der auch die Caldera entstehen ließ, sondern durch einen späteren Ausbruch eines neuen Vulkans innerhalb des alten Kraters.
Es gibt ein Boot, mit dem man die Insel umrunden kann. Um zu dem Boot zu gelangen muss man über hunderte Meter Stiegen in den Krater hinunter klettern. Zur Zeit werden leider keine Fahrten angeboten oder zum Glück …
Am äußeren Abhang des Vulkans gibt es neben Wasserfällen auch die Pinnacles zu bewundern.
Vulkanisches Material füllte beim Ausbruch die umliegenden Täler. Als heißes Gas durch Fumerolen nach oben entwich, wurde das umgebende Material dadurch verhärtet.
Diese Schlote sind stabiler als das umgebende Erdreich und konnten so der Errosion besser widerstehen.
Wir wandern den kurzen Trail weiter bis wir im Wald auf eine gemauerte Struktur mit einem schräg abgeschnittenen Holzbalken treffen. Hier endet der Nationalpark und das wird durch diese traditionelle Säule gekennzeichnet. Man findet sie an vielen Zugängen zu Nationalparks.
Am Weg aus dem Park erleben wir wieder einen abrupten Wechsel von Nadelwald auf Steppe.
Unsere heutige Unterkunft ist ein sogenanntes A-Frame Haus, wie wir es schon zweimal am Haastpass in Neuseeland bewohnt haben.
Und zum Schluss die Entdeckung des Tages, im Supermarkt findet man auch Eistee mit Umdrehungen (siehe oben links im Bild).