Red Tarns Track

Wer früh schlafen geht, kann auch früh aufstehen. Schon zum Sonnenaufgang sind wir munter und das Wetter sieht gut aus. Die Berggipfel leuchten rot, als wir beschließen sofort aufzubrechen und den Red Tarns Track zu gehen oder besser zu ersteigen.

Mt Cook
Der Track windet sich rund 335 Höhenmeter in Form von Stufen am Nordhang des
Mt. Sebastopol nach oben.  Er beginnt mit einer Brücke, die über den Black Birch Stream führt, der von 3 Wasserfällen gespeist wird.

Red Tarns BrückeAufgrund des Dauerregens rinnt uns ein Bach entgegen, die meiste Zeit gehen wir im Wasser. Gut, daß wir die Bergschuhe gut imprägniert haben. Der Steig ist am Morgen auf der sonnenabgewandten Seite des Berges und somit eher kühl. Der Wind ist immer noch heftig, aber hat im Vergleich zu gestern stark abgenommen.

Der Track ist schweißtreibend und so schälen wir uns Stück für Stück aus unseren Zwiebelschichten. Die Anstrengung wird mit einem atemberaubenden Ausblick auf Mt. Sefton, Footstool, Cadogan Peak, Madonna, den Copland Pass und Mt. Wakefield belohnt. Mt. Cook versteckt seinen Gipfel in den Wolken, schließlich ist er ja auch der Wolkenspalter. Immer weiter windet sich der Pfad nach oben, breit ist er nicht und nach rechts geht es steil nach unten.

Red TarnsWir durchqueren einen kleinen Bach, der witterungsbedingt Hochwasser führt. Generell werden die Wassermengen, die uns entgegen kommen immer größer. Als wir die letzte Steigung gemeistert haben, sind wir oben an den Red Tarns, kleinen Seen. In ihnen wachsen rote Algen, von denen der Name kommt.

Um das gute Wetter auszunützen, sind wir sofort nach dem Aufstehen aufgebrochen, also gibt es nun hier an den Seen unser Frühstück und die kleine Pause tut gut.

Red Tarns

Schon nach ein paar Minuten hören wir die Rufe von Keas, Bergpapageien, die bald über uns kreisen und uns begutachten. Scheinbar sind wir nicht interessant genug und so fliegen sie wieder zurück an den Hang des Mt. Sebastopol. Auf der Schotterhalde sehen wir Feldhasen, die hier oben, jenseits der 1.000 m leben.

Red Tarns
Die Wolken sind in der letzten halben Stunde immer dichter geworden und nun beginnt es zu regnen, also machen wir uns auf den Weg nach unten. Der Himmel wird immer dunkler. Runter ist zwar weniger anstrengend als nach oben, aber geht dafür umso mehr auf die Knie.

Wieder am Black Birch Stream angekommen Bush Walkbeschließen wir einen weiteren Track im Tal zu gehen, den Gouverner’s Bush Walk. Bitte grammatikalisch korrekt lesen, der Track hat nichts mit dem Mad Man aus Texas zu tun. Der Weg ist nicht ganz so flach wie wir uns das vorgestellt haben, also wieder den Berg hinauf. Der Regen nimmt immer mehr zu und so gehen wir zurück in unser Quartier.

Der Dauerregen hat sich im Laufe des Nachmittags in Schnee gewandelt, der weit runter ins Tal fällt. Auch Lawinen sind zu hören, die donnernd ins Tal schießen.

Trotz des Wetters ein gelungener Tag mit einer tollen Wanderung.

Dies & das

Kiwi SchuhpastaIn unserem Beitrag zu Aotearoa haben wir die Kiwi Schuhpasta erwähnt, von der die Neuseeländer ihren Spitznamen Kiwis haben sollen. Heute waren wir in einem New World (großer Supermarkt) einkaufen und in der Abteilung Haushaltswaren war sie auch gleich zu finden. Ganz bescheiden bezeichnet sich die Schuhpolitur als The World’s No. 1.

Auch am anderen Ende der Welt habenKundenkarten Kundenkarten eine magische Anziehungskraft auf Frauen. Selbst Urlauberinnen, die nur kurz im Land sind, müssen die eine oder andere haben. Und so sind wir nach nur 5 Tagen im Land bereits stolze Inhaber von 2 Karten – New World und Countdown, die beiden großen lokalen Supermarktketten (zu vergleichen mit Merkur und Interspar in Österreich). Natürlich bekommt man damit hin und wieder einen Rabatt, und jeder gesparte NZ$ geht in den Urlaub.

Der Tasman Gletscher

Ausblick Mount CookWieder stehen wir sehr früh auf, um dem Wetter ein Schnippchen zu schlagen und siehe da, der nächtliche Schneefall ist zu Ende, die weiße Pracht vor dem Hotel schon geschmolzen. Die umgebenden Berge sind bis weit nach unten angezuckert. Der Red Tarns Track, den wir gestern noch erstiegen haben, liegt unter einer weißen Decke.
Wir setzten uns in die Küche/Speiseraum unserer Unterkunft und genießen Ausblick und Frühstück.

Unser heutiges Wanderziel ist der Tasman Glacier. Ein kleines Stück muß man mit dem Auto fahren und dabei treffen wir auf neuseeländische Straßenschilder, die wir noch nicht kennen, dazu später mehr.

Um zum Gletschersee zu kommen, muß man dieBlue Lakes Endmoräne überwinden, wieder mit Stufen und gut 100 m Höhenunterschied. Auf halbem Weg nach oben kann man zu den Blue Lakes abbiegen. An der Wasserfarbe kannman erkennen, daß die kleinen Seen von Regenwasser (grün) und nicht von Gletscherwasser (blau) gespeist werden.

Oben angekommen hat man einen tollen Blick über die umgebenden Berge und den Gletschersee, zum Gletscher direkt kann man nicht so einfach gelangen, denn es gilt ein langes Geröllfeld zu überwinden.

Tasman Gacier
Der Gletscher hat sich in den letzten JahrzehntenTasman Gletscher weit zurückgezogen. Um 1900 war hier wo wir stehen noch Eis. Trotz dem Abschmelzen ist der Gletscher noch 27 km lang. Auf dem See kann man mit dem Kajak zu den frei treibenden Eisbergen rudern oder, wenn man weniger sportlich ist, mit dem Motorboot hin gelangen.

Am Rückweg kommen wir wieder zu den oben erwähnten Straßenschildern.FilmdrehFilmdreh

Wir werden gestoppt, um den Dreh der  nächsten Szene zu ermöglichen. Nach ein paar Minuten geht es dann wieder weiter. Neusseland hat in den letzten Jahren, bedingt durch die Herr der Ringe Filme, eine aktive Filmindustrie aufgebaut. Was hier gedreht wird können wir nicht sagen, aber etwas seltsam war das Set schon. Ein alter Mann und eine junge Frau mit langen Mänteln stehen um ein altes Holzruderboot, das auf der Straße zum Gletscher liegt – was auch immer das werden soll.

FilmdrehDer alte Mann und das Boot

Damit endet unser Besuch am Mout Cook nach 2 Tagen und 3 Wanderungen. Es geht hinunter an die Küste Richtung Oamaru, wo wir Babsys kleine Lieblinge, die Pinguine, beobachten werden.

Zum Schluß noch ein kleines Video zum Thema ‚One Lane Bridge‚.

Der Weg an die Küste

Als wir Mount Cook verlassen, haben wir bereits ein festgelegtes Zwischenziel, die Lachsfarm High Country Salmon auf der Landstraße hinter Twizel.

Wieder gibt es rohen Lachs am Vormittag. Lachs SashimiVergesst, was wir über das letzte Sashimi gesagt haben, das hier ist um Klassen besser – wow! Sofort ist uns klar, daß wir unser heutiges Abendessen nicht mehr suchen müssen. Also eine große Portion eingekauft (250 g für NZ$ 20,-) und weiter geht es nach Omarama.

Omarama ist einer der windigsten Orte der Welt und ein Mekka für Segelflieger.

Omarama

Wir fahren zum Flughafen und schauen den Gleitern beim Starten und Landen zu. Von hier aus machen sich die Segelflieger auf den Weg in die Alpen und überfliegen auch den Mount Cook (Sauerstoffvorrat vorausgesetzt).

SchleppflugzeugHoch oben

Ein kleines Video vom Start eines Segelfliegers.

Genug windy, jetzt wird es wieder mehr down to earth, es geht weiter zu den Clay Cliffs.

Die Clay Cliffs sind glaziale Ablagerungen, die nun vom Regenwasser ausgewaschen und geformt werden. Der Weg dorthin führt über eine Schotterstraße und einige enge Brücken.

SchotterstraßeTor Clay Cliffs

Nach weiteren 4 km Schotterweg (nicht -straße) folgt ein kurzer Fußweg zu den Klippen.

Clay CliffsClay Cliffs

Von der Ferne schon beeindruckend, sind die Felsen aus der Nähe noch viel beeindruckender. Durch einen schmalen Durchgang kann man in einen Talkessel gelangen. Hier sieht man genau das Konglomerat aus Lehm und Steinen, das die Clay Cliffs aufbaut.

Clay Cliffs Ausblick

HolunderblüteAm Rückweg sehen wir einen Holunderbusch, der gerade blüht, perfekt, um Blütensirup zu machen. 😛

Unser Weg führt uns nun weiter über die Landstraße 1 nach Oamaru, direkt am Meer.

Oamaru und die Pinguine

ShagsAngekommen in Oamaru bringen wir unser laufend wachsendes Hab und Gut in unser Motel nahe dem Zentrum der Stadt und machen uns bald darauf auf den Weg zu der Pinguinkolonie unten am Hafen. Auf einem aufgelassenen Pier sitzen hunderte Shags in der Sonne und verbreiten einen heftigen Geruch.

VerkehrszeichenVerkehrzeichen weisen auf die Pinguine hin, die hier direkt vom Meer kommend am Abend die Straße überqueren. In diesem Fall soll man die Scheinwerfer abdrehen und warten, bis die kleinen Kerle von der Straße verschwunden sind. Nicht hingehen und sie verscheuchen, einfach in Ruhe lassen.

Blue Penguin im KanalrohrNach Sonnenuntergang kommen die Pinguine in Gruppen von ihrem Jagdausflug zurück. Einige kommen bereits früher an und verstecken sich dann, um auf die Dunkelheit zu warten. Ihr Verhalten schon vom letzten Mal kennend, haben wir 2 von ihnen in einem Kanalrohr entdeckt und herangezoomt. Das Bild ist nicht berauschen, da aus großer Entfernung und ohne Blitz in ein dunkles Rohr geschossen wurde.

Pinguin StationKurz vor Sonnenuntergang geht es in die Pinguin-Station, die aus 2 Beobachtungsbühnen besteht. Wir wählen die etwas teurere der beiden. Unser Weg zu den Sitzen führt auf einem Steg direkt durch die Kolonie, in der die Bruthöhlen stehen. Es handelt sich dabei um kleine Holzkästen, in denen ein Elternteil mit dem Jungen auf den zweiten Elternteil wartet, der unter tags auf der Jagd war. Dabei wechseln sich Vater und Mutter ab, genauso wie beim Brüten.

Ab nun ist das photograhieren streng verboten, um die Tiere nicht zu stören. Es gibt leider zu viele Leute, die ihre Kamera nicht unter Kontrolle haben und nicht wissen, wie man den Blitz oder das Piepsen deaktivert. Schließlich sollen die Tiere nicht gestört werden.

Die PinguinBruthöhlene kletter den felsigen Hang nach oben und verstecken sich für 15-20 Minuten unter Büschen oder dem Steg durch die Kolonie, um sich abzukühlen, da sie von der Jagd und langen Schwimmstrecke stark aufgeheizt sind. Sobald sie auf Normaltemperatur sind, geht es zur Bruthöhle, um das Junge zu füttern. In der Zeit, die wir hier verbringen kommen 156 Pinguine an, einige werden noch später in der Nacht zurückkehren.

Jetzt heißt es auch für uns ins Heim zurückzukehren.

Wir erinnern uns an das oben erwähnte Verkehrszeichen, auch diesmal wanken ein paar Pinguine vor unserem Auto über die Straße. Also Scheinwerfer abdrehen und warten, bis sie von der Fahrbahn verschwunden sind. Es sei erwähnt, daß die kleinen Vögel es keineswegs eilig haben, in ihr Nest zu kommen. Sie stehen gerne ein paar Minuten auf der Straße und kühlen sich ab.

Bei unserem Besuch vor 8 Jahren war diese Pinguin-Station noch um einiges kleiner. Die Kommerzialisierung hat hier leider voll zugeschlagen. Waren wir beim letzten Mal noch etwa 20 Personen, so wurde in der Zwischenzeit die Anzahl an Sitzen vervielfacht. Nachdem rund 80 Personen platz genommen haben, kommen noch 3 volle Autobusse mit chinesischen Touristen dazu.

So geht der erste Tag in Oamaru zu Ende.

Von Oamaru nach Dunedin

Oamaru
Ein strahlender Morgen erwartet uns in Oamaru. Da wir nur eine Nacht hier verbringen geht es gleich früh los in Richtung Dunedin. Doch zuvor wollen wir uns noch die Altstadt von Oamaru anschauen. Sie ist gekennzeichnet von viktorianischen Sandsteinbauten. Der Sandstein kommt aus der Umgebung, zum Teil aus einem Steinbruch, der direkt im Hafen hinter der Pinguin-Station liegt. Er ist heute natürlich nicht mehr in Verwendung.

Oamaru AltstadtIn den alten Lagerhäusern sind heute Antiquitätengeschäfte, Gallerien, Lokale, etc zu finden. Einige Künstler haben hier ihre Ateliers und Verkaufsräume, vom Bildhauer bis hin zur Theatergruppe.
Auch eine kleine Bäckerei, die Harbour Street Bakery, hat hier ihren Sitz und bietet einige wenige ausgesuchte Produkte an. Hier haben wir uns ein Frühstück für den Weg besorgt.
Auf einem Parkplatz am Ende des Viertels findet jeden Samstag ein kleiner Handwerksmarkt statt. Es muß nicht extra erwähnt werden, daß Babsy hier etwas einzgartiges gefunden und gleich gekauft hat. Zum Glück zerbrechlich. 😉

Steam and Rail Hinter den Lagerhäusern verläuft die alte Eisenbahnlinie. Hier hat die Oamaru Steam & Rail Society ihre Remise, in der alte Lokomotiven restauriert werden. Manche Oblekte, die hier stehen, werden wohl nie wieder über Schienen rollen.

Oamaru Steam and Rail RemiseWasserschaden

Es ist Zeit die Landstraße 1 Richtung Dunedin zu nehmen. Nach einigen Kilometern finden wir einen Rastplatz direkt am Strand und genießen unser Frühstück, daß wir kurz davor in der Bäckerei gekauft haben.

Strandblick

Steak PieDen warmen Steak Pie, den sich Babsy ausgesucht hat, wollen wir euch nicht vorenthalten. Es bewahrheitet sich, daß die Harbour Street Bakery einen der besten Pies in ganz Neuseeland machen soll.

Wir erreichen Dunedin, wo wir vor 8 Jahren Weihnachten verbracht haben. Eine Stadt, die ganz im schottischen Stil aufgebaut ist und als Kopie von Edinbourgh geplant wurde. Die schottischen Auswanderer wollten sich ein Stück Heimat mitnehmen.

Zuerst wird unser Nahrungsvorrat aufgestockt, dann geht es zu unserem Quartier auf der Otago Peninsula, der Halbinsel, die Dunedin vom Meer schützt und ein Naturparadis direkt an einer Großstadt ist.

Otago Peninsula

Strand am Royal Albatross Center

Heute geht es auf, die Halbinsel von Otago zu erkunden. Unser Hauptziel heute ist die Albatros Kolonie am Ende der Halbinsel. Es ist die einzige Albatros Brutstätte auf Festland weltweit. Scheinbar haben sich die Vögel von der Halbinsel täuschen lassen. 😉 Die Straße die zum Ende der Landzunge führt ist eng und sehr kurvig, wer einen Fehler macht, liegt gleich im Meer.

Fur SealAm Strand sonnen sich die Fur Seals. Lustig anzusehen wenn Japanerinnen unbedingt ein Photo aus nächster Nähe machen wollen und kreischend weglaufen, wenn sich das Tier bewegt oder sie meinen, es hätte sich bewegt. Wildtieren sollte man mit dem entsprechenden Respekt begegnen, steht auch auf jedem zweiten Schild, 10 Meter Mindestabstand.

MöweMöwennest

Unzählige Möwen kreisen um das Kap am Ende der Halbinsel, laut kreischend und alles vollkackend. Autos die hier länger am Parkplatz stehen, sind leicht verschmutzt. Das Royal Albatross Center hat in den letzten Jahren den Preis ordentlich angezogen und so begnügen wir uns damit, die Vögel von außerhalb der Umzäunung zu beobachten. Da sie sich fliegend nicht an die Umzäunung halten, kein Problem.

AlbatrosseAlbatrosse sind nur selten zu sehen, wenn sie um den Felsen kreisen. Als einer der riesigen Vögel nur wenige Meter über Arnos Kopf fliegt, versagt leider die Technik und es gibt nur das Bild im Kopf. 🙁 Babsy hat aber einige Treffer gelandet. Bis zu 3,5 Meter Spannweite sind wirklich beeindruckend.

Am Weg zurück kauft Babsy noch im ‚Tiki House‚ am Tiki HouseStraßenrand Karotten ein. Kurz danach finden wir eine Post Box Ansammlung, die dem Briefträger scheinbar das Leben erleichtern soll, 13 auf einen Streich. Die Adressaten, die oft ein ganzen Stück in die Wildnis hinein wohnen, holen ihre Post dann an der Straße ab.

Post Boxes

Noch einmal fahren wir nach Dunedin, auch um ein paar Souveniers zu kaufen.

Bahnhof DunedinDunedin hat einen Bahnhof, der im viktoriansichen Stil erbaut wurde. Der Innenraum ist vollständig mit Fliesen ausgekleidet, sehr beeindruckend. Heute fristet der Bahnhof nur noch ein touristisches Dasein.

Bahnhof Dunedin

Street ArtIn den Seitenstraßen des Stadtzentrums (ob seiner 8-eckigen Form Octagon genannt) ist einiges an Street Art zu finden. Von Tuataras bis hin zu Star Wars Figuren.

Street Art

Nach dem kurzen Besuch in Dunedin versuchen wir bei einem empfohlenen Fish & Chip Lokal etwas zum Abendessen zu bekommen, doich leider hat es geschlossen, auch wenn die angeschriebenen Öffnungszeiten etwas anderes sagen. Also heißt es selber kochen.

Baldwin Street

Wem die Baldwin Street in Dunedin nichts sagt, dem sei sie kurz erklärt.

Zu der Zeit der großen Einwanderungswelle aus England wurden Land und Grundstücke bereits vor der Abreise aus der alten Heimat an die Auswanderer vergeben. Dabei wurden sehr einfache Landkarten ohne Höhenlinien verwendet und so standen einige Leute sehr verwundert vor ihren neuen Grundstücken.

Die Baldwin Street ist die steilste Straße der Welt.Baldwin Street
Mit 35% ist sie eine Herausforderung für so maches Auto und vor allem für so manchen Autofahrer. Bei unserem letzten Besuch sind wir sie mit dem Auto hochgefahren, wie unsportlich. Diesmal sind wir hinauf spaziert.
Die Straße zu überqueren fühlt sich sehr seltsam an, da die Füße am Knöchel stark verdreht werden, man meint umzukippen. Geht man nach unten, so sieht man beim Blick nach unten seine gesamte Frontseite, da die Beine ein ganzes Stück vor dem Kopf unterwegs sind.

Briefräger

Am Weg nach oben ist uns der wohl best trainierteste Briefträger entgegengekommen. Er hat stramme Wadeln, was nicht verwundert und macht den täglichen Weg natürlich zu Fuß. Das ständige Anfahren am Berg würde kein Fahrzeug auf Dauer schaffen. Sein Rayon umfaßt sicherlich auch die Parallelstraßen, die nur um ein Wenig flacher sind. Hut ab.

Baldwin StreetSo eine Wohnsituation ist schon eine Herausforderung und das Haus rechts steht am unteren Ende der Baldwin Street und damit nicht am steilsten Stück.

Auf dem Weg nach unten ist uns ein Bursche laufend entgegengekommen. Er hat es bis zu Spitze geschafft, wurde dabei aber immer langsamer. Seine Freunde hatten ihren Spaß dabei.

Auf in die Catlins

Die Catlins liegen ganz im Süden von Neuseeland, wenn man aufs Meer hinaus schaut ist der nächste Stop die Antarktis. Es handelt sich um eine ländliche Gegend mit Wasserfällen, kleinen Seen und versteinerten Wäldern. In den Buchten kann man Pinguine, Seeroben und Seelöwen in freier Wildbahn sehen und mit Delphinen schwimmen.

Die Catlins sind abseits der normalen Touristenpfade und haben eine dünne Infrastruktur. Wer hierher kommt sollte seine Lebensmittel mitführen und einen vollenTank haben, denn es gibt nur 2 Tankstellen hier im Süden.

Also tanken wir voll und füllen unsere Kühltaschen mit reichlich Futter. Der Weg führt uns von Dunedin über Balclutha nach Kaka Point, wo wir unsere erste Unterkunft für 2 Tage haben.

Schon am Beginn der Catlins präsentiert sich uns eine atemberaubende Küstenlandschaft.
Catlins

Der Ausblick aus unserem Garten ist nicht weniger toll. Wir wohnen für 2 Tage bei Jenny und Mike und werden von hier aus unsere Ausflüge starten.Kaka Point

Der erste Ausflug führt uns zum Leuchtturm vonNugget Point Nugget Point, der seit 1870 im Dienst und bis heute aktiv ist. Der Turm ist nicht, wie die meisten heute vollautomatisiert, es gibt noch einen Leuchtturmwärter, der gleich beim Leuchtfeuer wohnt. Es bläst uns ein Sturm mit 6 – 8 Beaufort ins Gesicht, aber wir trotzen dem Wetter und erklimmen das Kap.

Fur SealsWeit unten toben die jungen Fur Seals in kleinen Pools herum, während die Mütter auf den Felsen die Sonne genießen.

Ein kleines Video vom Weg zum Leuchtturm.

Unser Weg führt uns weiter über enge Schotterstraßen in die Cannibals Bay, in der man Seelöwen beobachten kann. Der Sturm bläste uns den Sand ins Gesicht, als wir aus dem Gebüsch auf den Strand treten.

Cannibal Bay

Ganz am andern Ende, gut 600 m den Strand Seelöwehinunter beobachten wir einen seltenen Gelbaugenpinguin, wie er gerade ins Wasser watschelt. Die kleinen Kerle haben ob ihrer gelben Augen einen leicht wahnsinnigen Blick. Nur wenige Meter entfernt döst eine Seelöwendame in der Sonne.

Auch hier gibt es Video vom Strand.


Für uns endet der Tag im lokalen Pub, in dem die jungen Burschen der Gegend Billards spielen, bei Fish & Chips.

Catlins Bay Rally

Die Catlins sind halb so groß wie das Burgenland und haben dabei nur 1.200 Einwohner, von denen der Großteil in der Ortschaft Okawa lebt. Von dicht besiedelt kann man hier nicht sprechen. Es gibt eine asphaltierte Hauptstraße, alle anderen Straßen sind Schotterpisten unterschiedlicher Qualität. Bei neu ankommenden Touristen erkennt man gleich die gravel road virgins, die eine Notbremsung hinlegen, wenn der Asphalt endet und dann mit 20 km/h weiterfahren. Ihre Autos sind auch noch sauber. Nach 2 Tagen ist das alles anders, dann geht’s mit 70 km/h über die Schotterpiste und die Fahrzeuge schauen aus, als kämen sie direkt aus dem Bergbau.

Catlins Lake

Ein neuer Tag, neue Ziele. Früh morgens geht es los zum Catlins Lake, der eigentlich der Mündungsbereich des Catlins Rivers ist und kein See. Er wird bei Flut vom Meer her mit Salzwasser befüllt und fällt bei Ebbe fast vollständig trocken. Vor rund 100 Jahren war hier ein Hafen für Holztransportschiffe. Davon zeugen heute noch die Reste der Mole (links im Bild).

Die erste Wanderung des Tages führt uns zu den Purakaunui Falls. Der Weg zu dem rund 20 Meter hohen Wasserfall führt durch einen Wald, der von den klassischen Baumarten der Gegend gekennzeichnet ist. Solange man am Fluß/Bach entlang spaziert, ist es eindeutig kühler.

Purakaunui Bay
Da wir schon hier sind, geht es gleich weiter in die Surfererste Bucht des Tages, die Purakaunui Bay. Die Schotterstraße dorthin ist lang, aber der Weg lohnt sich. Nach einigen Schafherden erreicht man am Ende einen Campingplatz, der eigentlich nur eine große Wiese direkt am Strand ist. Hier treffen sich die Surfer der Gegend, werfen den Griller an und springen von Zeit zu Zeit in die kalten Fluten. Wir sind nicht ganz so mutig und stecken nur die Füße ins Wasser.Purakaunui Bay Picknick

Nach dem Strandspaziergang gibt es ein Picknick lokaler Produkte mit Blick auf die Wellen.

Weiter geht es in die Jack’s Bay, benannt nach dem Maorihäuptling Bloody Jack. Hier gilt es Jack’s Blowhole zu besuchen, bei dem es sich um ein 55 m tiefes Loch im Fels handelt. 144 m x 68 m  groß liegt es etwa 200 m vom Meer entfernt und ist mit diesem über einen Tunnel verbunden. Hier kann man die anrollenden Brecher beobachten, wenn sie donnernd in dem Kessel an die Wände prallen.

Natürlich lassen wir die Surat Bay auf unserer Bay Rally nicht aus. Sie ist über einen kleinen Durchbruch in der Küstenlinie mit dem Meer verbunden.

Surat Bay

Am Weg zurück haben wir uns den Tunnel Hill angesehen. Nach dem Lokschuppen von Oamaru wieder eine Sehenswürdigkeit für Eisenbahnfans.Tunnel Hill Der Tunnel wurde von 1891 bis 1893 von 70 Mann erbaut. Dabei kamen nur Schaufeln und Spitzhaken zum Einsatz, 246 m reine Handarbeit. Die verwendeten Ziegel wurden ganz in der Nähe hergestellt. Die Eisenbahnlinie war wichtig für die Holzwirtschaft der damaligen Zeit, verlor aber immer mehr an Bedeutung.1971 wurde die Linie außer Dienst gestellt. Heute kann man den Tunnel begehen, spooky, finster und feucht.

Unsere letzte Bucht für heute ist die Roaring Bay. Fur SealHier kann man aus einem Versteck heraus Gelbaugenpinguine beobachten. Mit dabei ist ein Guide des DOC (Department of Conservation), um sicher zu stellen, daß die Pinguine nicht gestört werden. Außerdem steht uns die Dame mit ihrem Wissen bei der Beobachtung zur Seite. Zu Beginn ist nur eine Fellrobbe zu sehen, die am Strand mehr oder weniger aktiv ist. Von einem Kampf in den Tagen zuvor hat sie Verletzungen an der linken Vorderflosse. ‚The beach was full of blood. They are youngsters and test their abilities.‘ erklärt uns die Biologin. Nach einiger Zeit kommt dann der erste Gelbaugenpinguin aus dem Wasser.

GelbaugenpinguinGelbaugenpinguin

GelbaugenpinguinGelbaugenpinguin

Es handelt sich dabei um einen jungen Vogel (Einjährigen), daran zu erkennen, daß ihm der charakteristische gelbe Streifen um die Augen noch fehlt. Der kommt erst nach der ersten Mauser hervor. In diesem Alter haben sie noch keinen Nachwuchs und damit auch keine Verpflichtung zum Futtersuchen, sie kümmern sich nur um sich selbst, verbringen ihre Zeit am Strand und gehen auch zeitweise wieder zurück ins Wasser. Nach einiger Zeit taucht ein zweiter Einjähriger auf.

Das Geschlecht ist optisch nicht zu unterscheiden, vor allem nicht auf größere Distanz.

Dann haben wir Glück und es taucht noch ein erwachsener Pinguin auf. Er begibt sich zielstrebig in die grasbewachsenen Hügel, um seinen Nachwuchs zu füttern und ist damit bald nicht mehr zu sehen.

GelbaugenpinguinEine Gruppe holländischer Ornithologen, die mit uns in dem Shelter sind, legen so richtig los und schießen innerhalb weniger Minuten mit ihren Riesenobjektiven 1000te Bilder. Sobald der Vogel sich in eine gute Position begibt, beginnt das Dauerklicken der Kameras. Verschwindet er hinter einem Grasbüschel ist Totenstille. Auch wir haben mit unserer kleinen, günstigen Kamera gute Bilder und Videos geschossen, Geduld muß man haben. ;-P

Müde von all der Action machen wir uns auf den Weg zurück nach Kaka Point.