Eine weitere Reise nach Aotearoa

Oamaru und die Pinguine

ShagsAngekommen in Oamaru bringen wir unser laufend wachsendes Hab und Gut in unser Motel nahe dem Zentrum der Stadt und machen uns bald darauf auf den Weg zu der Pinguinkolonie unten am Hafen. Auf einem aufgelassenen Pier sitzen hunderte Shags in der Sonne und verbreiten einen heftigen Geruch.

Verkehrzeichen weisen auf die Pinguine hin, die hier direkt vom Meer kommend am Abend die Straße überqueren. In diesem Fall soll man die Scheinwerfer abdrehen und warten, bis die kleinen Kerle von der Straße verschwunden sind. Nicht hingehen und sie verscheuchen, einfach in Ruhe lassen.

Nach Sonnenuntergang kommen die Pinguine in Gruppen von ihrem Jagdausflug zurück. Einige kommen bereits früher an und verstecken sich dann, um auf die Dunkelheit zu warten. Ihr Verhalten schon vom letzten Mal kennend, haben wir 2 von ihnen in einem Kanalrohr entdeckt und herangezoomt. Das Bild ist nicht berauschen, da aus großer Entfernung und ohne Blitz in ein dunkles Rohr geschossen wurde.

Kurz vor Sonnenuntergang geht es in die Pinguin-Station, die aus 2 Beobachtungsbühnen besteht. Wir wählen die etwas teurere der beiden. Unser Weg zu den Sitzen führt auf einem Steg direkt durch die Kolonie, in der die Bruthöhlen stehen. Es handelt sich dabei um kleine Holzkästen, in denen ein Elternteil mit dem Jungen auf den zweiten Elternteil wartet, der unter tags auf der Jagd war. Dabei wechseln sich Vater und Mutter ab, genauso wie beim Brüten.

Ab nun ist das photograhieren streng verboten, um die Tiere nicht zu stören. Es gibt leider zu viele Leute, die ihre Kamera nicht unter Kontrolle haben und nicht wissen, wie man den Blitz oder das Piepsen deaktivert. Schließlich sollen die Tiere nicht gestört werden.

Die Pinguine kletter den felsigen Hang nach oben und verstecken sich für 15-20 Minuten unter Büschen oder dem Steg durch die Kolonie, um sich abzukühlen, da sie von der Jagd und langen Schwimmstrecke stark aufgeheizt sind. Sobald sie auf Normaltemperatur sind, geht es zur Bruthöhle, um das Junge zu füttern. In der Zeit, die wir hier verbringen kommen 156 Pinguine an, einige werden noch später in der Nacht zurückkehren.

Jetzt heißt es auch für uns ins Heim zurückzukehren.

Wir erinnern uns an das oben erwähnte Verkehrszeichen, auch diesmal wanken ein paar Pinguine vor unserem Auto über die Straße. Also Scheinwerfer abdrehen und warten, bis sie von der Fahrbahn verschwunden sind. Es sei erwähnt, daß die kleinen Vögel es keineswegs eilig haben, in ihr Nest zu kommen. Sie stehen gerne ein paar Minuten auf der Straße und kühlen sich ab.

Bei unserem Besuch vor 8 Jahren war diese Pinguin-Station noch um einiges kleiner. Die Kommerzialisierung hat hier leider voll zugeschlagen. Waren wir beim letzten Mal noch etwa 20 Personen, so wurde in der Zwischenzeit die Anzahl an Sitzen vervielfacht. Nachdem rund 80 Personen platz genommen haben, kommen noch 3 volle Autobusse mit chinesischen Touristen dazu.

So geht der erste Tag in Oamaru zu Ende.

Die mobile Version verlassen