Jackson Bay

Auf geht es nach Jackson Bay, dem südlichsten Zipfel der West Coast. Die Bucht liegt weitab der normalen Pfade und ist von der rauhen Küste geprägt. Wir starten früh, um dem Verkehr am Paß zu entgehen. Und wir haben Glück, noch ist fast nichts los. Wir erreichen die kleine Stadt Haast, in der wir Richtung Süden abbiegen, um 50 km der Küste entlang zu fahren.

Hapuka Estuary Walk

Wir besuchen den Hapuka Estuary Walk undgetrocknete Harakekeblüte wandern durch das Sumpfgebiet hinein in den Regenwald, still, ruhig und einsam. Die Tuis holen sich Nektar von den Blüten des Flax und pfeifen in allen möglichen Tonarten, bis hinauf in den Ultraschall. Tuis sind hervorragende Imitatoren von Geräuschen aller Art, auch der menschlichen Sprache. Sie wurden früher von Maoris dazu abgerichtet, ganz Reden zu wiederholen.

SpinnenbruthöhleWir erreichen die kleine Ortschaft Jackson Bay. In den 1870er Jahren war hier ein großer Hafen geplant, der den Städten weiter im Norden Konkurrenz machen sollte. 400 Siedler wurden hierher gebracht, um das Land urbar zu machen und eine Stadt zu erbauen. Doch die Leute waren mit der Aufgabe überfordert, die Natur hat ihnen das Leben nicht leicht gemacht. Bald sah die Regierung ein, daß hier nichts zu machen ist und hat die Leute mehr oder weniger im Stich gelassen. Die meisten sind wieder weggezogen, nur ein paar wenige blieben.

Im Ort Jackson Bay selbst, der heute vomFischerpier Jackson Bay Fischfang und ein wenig von Touristen lebt, gibt es geschätzte 20 Einwohner. Ein Fischereipier ragt ins Meer hinaus, von dem aus die Fischerboote mit Reusen etc beladen werden. 2 Lagerhallen am Hafen nehmen den Fang auf.

Cray PotWeiters hat der Ort ein kleines Lokal zu bieten, den Cray Pot. Eigentlich ein alter Anhänger beherbergt er eine Küche und 18 Sitzplätze, ein paar weitere gibt es auf der Wiese daneben. Bekannt wurde das Fischlokal durch die Dokumentation ‚Neuseeland von oben‘ (‚New Zealand From Above‚). Ohne diese 5-teilige Fernsehsendung würden hier nur Fischer essen und keine Touris. Wir genehmigen uns jeweils eine Portion Fish ’n Chips. Teuer und eher unterdurchschnittlich, da sehr fett. Der Fisch selbst, Blue Cod, ist jedoch sehr gut.

Fish n ChipsMittagspause im Cray Pot

Wir sitzen gerade vor unseren Tellern, als ein Hubschrauber nur wenige Meter entfernt landet. Der Pilot und die beiden Passagiere machen im Cray Pot Mittagspause. Einfach auf der Wiese nebenan landen, die Flugaufsicht in Mitteleuropa würde ohnmächtig.

Direkt von Jackson Bay aus, geht ein kleiner Weg (Wharekai-Te Kou Walk) durch den Wald bis zu einer kleinen felsigen Bucht. Den lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Windig und einsam, herrlich.

Jackson Bay
Als wir gerade zurückgehen wollen, fliegt der Hubschrauber beim Cray Pot los, dreht über unseren Köpfen nach Norden und fliegt der Küste entlang davon. Mittagspause beendet.

Ellery RiverEs geht weiter hinein in die Einsamkeit der Jackson Bay, zum Ellery River, den wir entlang wandern, bis hin zum Ellery Lake. Ein toller Platz für unser geplantes Picknick, aber nach nur 2 Minuten flüchten wir vor den Sandflies.

Am späten Nachmittag beziehen wir unser Motel,Treibholz nahe dem Strand und lassen den Tag mit einem ausgedehnten Spaziergang am Meer ausklingen. Hier ist die See um einiges rauer, was auch an der Menge an Treibgut zu erkennen ist. Wir finden einige wirklich tolle Stücke, die aber leider nicht in unser Fluggepäck passen werden. Also hinterlassen wir sie am Strand, sicherlich wird sich jemand ihrer annehmen. Auch das Hai-Ei haben wir zurückgelassen.Hai Ei

Ein toller Tag geht zu Ende.