2 Tage Sydney

Wir sind zwar noch nicht ganz am Ziel, aber schon am anderen Ende der Welt angekommen – Sydney. Großstadt, aber nicht Hauptstadt von Australien, denn das ist Canberra.

Sydney Opera und Harbour Bridge

Ende des 18. Jahrhunderts gegründet liegt Sydney an der Ostküste Australiens, direkt am pazifischen Ozean. James Cook, der auch für die Entdeckung Neuseelands von großer Bedeutung ist, hat die Botany Bay entdeckt. Sie ist heute Teil der Stadt mit über 4,5 Mio Einwohnern.

Für uns ist Sydney auf unserem Trip nach Neuseeland für 2 Tage ein willkommener Stop-over. Uns erwarten Sonnenschein, leichte Bewölkung und zwischen 26° und 30°.

Als Bleibe haben wir das Sydney Boulevard Hotel nahe dem Stadtzentrum gewählt. Von hier lassen sich alle klassischen Touristenziele zu Fuß erreichen (zu mehr wird die Zeit leider auch nicht reichen).

Also wollen wir sie der Reihe nach abhaken. 😉

Sydney Opera House

Sydney OperaDirekt an den Royal Botanical Gardens und nahe der Harbour Bridge gelegen gehört sie zu den wohl bekanntesten Gebäuden weltweit. Die Lage direkt am Wasser ist auf unzähligen Bildern verewigt. Dem wollen wir in nichts nachstehen, hier also unsere Version des Sydney Opera House. Sie wurde vom Architekten Jørn Utzon erdacht und konzipiert, gehört zum UNESO-Weltkulturerbe und ist das Wahrzeichen von Sydney. Die Außenhaut besteht aus weißen Glasfliesen. Wie bei allen Großprojekten wurden die Baukosten massiv überschritten und das gleich um das 15-fache. Zur Zeit sind größere Renovierungsarbeiten im Gange.

Direkt an der Oper ist eine kleine Partymeile, hier steppt abends der Bär. Afterwork beer ist das Thema.

Sydney Opera

Wer immer schon wissen wollte, wie die Oper zu ihrem weißen Glanz kommt, hier ist die Antwort. Sie ist mit unzähligen kleinen beigen und weißen Fliesen verkleidet. Die weißen Fliesen sind glänzend glasiert, die beigen haben eine rauhe Struktur. Etwa 10×10 cm groß.

Fliesen

Harbour Bridge

Harbour BridgeUnweit des Opera Houses spannt sich mit 503 Metern die Harbour Bridge über das Hafenbecken von Sydney. Granit und Beton bilden das Fundament für die riesige Stahlbrücke, die zu den schwersten ihrer Art gehört. Über 52.000 t Stahl, zusammengehalten von rund 6.000.000 Nieten bilden den Bogen, der von den Einheimischen coat hanger (Kleiderbügel) genannt wird. Hier wurden die Baukosten nur um das 2,5-fache überschritten. Wer die Brücke mit dem Auto überqueren will, muß Maut zahlen, bei rund 160.000 Autos pro Tag kommt da einiges zusammen, um den Erhalt der Brücke sicher zu stellen.

Harbour BridgeHarbour Bridge

Wir haben die Brücke im Sonnenuntergang, bei Nacht, von der Fähre, von der Rückseite, von unten, etc gesehen. ;o)

Royal Botanical Gardens

Rund 30 ha groß liegt der botanische Garten mitten in der Stadt und direkt am Hafen.Von hier hat man einen großartigen Blick auf die Skyline von Sydney. Umgeben vom Opernhaus, dem Stadtzentrum und den Hafendocks ist er Heimat Palmen, Rosen, und unzähligen anderen Arten.

GockelhahnstrauchHier soll stellvertretend für all die Pflanzen nur eine vorgestellt werden. Man verzeihe uns die unwissenschaftlich Bezeichnung, aber für uns ist das der Gockelhahnstrauch.

Für all jene, die es genau wissen wollen: Crinum jagus aus Afrika.

The Rocks

The RocksEin Stück der Altstadt von Sydney, gekennzeichnet von alten Lagerhäusern, Kopfsteinpflaster, verschachtelten Gassen und Sackgassen. Hier gibt es Bars, kleine Restaurants, Boutiquen, Theater, Galerien und Wochenendmärkte. Sehr hip, nicht billig.

Hier vermischen sich Vergangenheit und Gegenwart von Sydney, bunt und (hyper)aktiv.

Wer genau hinschaut kann auch eine funktionierende Gaslaterne in einer der kleinen Gassen finden.

GaslaterneThe RocksGhost Letters

Circular Quay

Circular QuayDer Verkehrsknoten von Sydney. Von hier aus gehen die Fähren in alle Richtungen und Stadtviertel. Wir nehmen die Fähre zum darling Harbour und haben dabei Zeit einige Nachtaufnahmen vom Wasser aus zu machen.
Fähren werden hier wie Autobusse benutzt.

Darling Harbour

WeihnachtsbaumShopping Center, Entertainment Center, Convention Center, … das Freizeit- und Erholungsviertel von Sydney. Direkt mit der Fähre vom Circular Quay zu erreichen. Hier steppt der Bär! Lokale und Menschen ohne Ende. Hier treffen sich die Leute nach der Arbeit, plaudern, trinken und essen. Wer es gerne ruhig und einsam hat, ist in Darling Harbour definitiv falsch.

Hier zeigt sich auch die aktuelle Christmas-Craze, die Sydney erfaßt hat. Überall Weihnachtsbäume,  entsprechende Kopfbedeckungen und Weihnachtsfeiern.
Die Feiern fordern durchaus ihre Opfer, die dann an Laternen lehnen oder gestützt werden müssen.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol sieht anders aus. ;o)

China Town

China TownZum Abendessen gehen wir zum Friday Night Market in China Town.
Unzählige Stände bieten Ramsch und Streetfood an. Wir setzten uns in eines der Lokale und füllen den Tisch mit Essen.Mit vollem Bauch taumeln wir durch das Partyviertel Richtung Hotel.

Sydney abseits ausgetretener Pfade

Nun haben wir euch erzählt, welche Klassiker wir uns angesehen haben, aber da war noch mehr …

BakeryMittagessen in einer kleinen alten Bäckerei zum Beispiel. Die liegt in den Rocks und bietet von süß bis deftig alles, was der Magen begehrt. Sie wurde zur vorletzten jahrhundertwende um den Ofen herum erbaut.
Französische Studenten als Personal, zwischen denen sich jugendliche Dramen abgespielt haben. 😉

Nicht zu vergessen, hier ist Sommer und dementsprechend sind Motorräder unterwegs. Angesichts der Nähe zu Good Old England sind Triumphs hier oft zu sehen. Nette Umbauten auf Cafe Racer, die bei uns so nicht auf die Straße dürften.

Deus ex machina

Wenn wir schon bei Arnos Lieblingsthema sind, in Sydney – Stadtteil Campertown, gibt es eine Niederlasung von Deus ex machina, einer Custombike Schmiede internationalen Rufs. Und wie das Leben so spielt haben die hier auch eine Bar und ein Cafe mit Werksatt und Shop. Was bleibt Babsy also anderes übrig, als sich dort ein Bier zu gönnen.

Deus EingangFür die Freaks: Am Bild links zu beachten Motor mit Königswelle statt einer Steuerkette, muß wohl ein W650 Motor sein.
Also nach der Anreise mit einem öffentlichen Bus gleich hinsetzten und ein Getränk als Belohnung diese Odyssee überstanden zu haben. Busse in Sydney sind nicht für Touristen gedacht, man muß wissen welche Linie wohin fährt, denn das steht nirgendwo angeschrieben, auch die Homepage des Betreibers hilft nicht viel. Im Hotel gefragt haben wir nur erfahren ‚Die ändern so oft die Haltestellen und Routen …‘ . Online wurden uns für die Fahrt 4 verschiedene Linien angeboten und Stationen genannt, die es nicht gibt …

Whatever, wir sind hier und Arno muß nur noch Sportster Knievel
ein Getränk lang wie auf Nadeln sitzen, um endlich in den Shop und die Werksatt zu dürfen. 😉
Hier steht ein Umbau einer Harley Sportster 1200, Bj. 1992 (gleiches Modell, Tuning und Baujahr wie Arnos Umbau), die thematisch Evel Knievel gewidmet ist. Sogar das Kennzeichen ist passend.

Deus Shop

Und der kleinen Arno hat zum Schluß von seinem Schatz auch noch ein T-Shirt bekommen und ist glücklich von dannen gezogen. Am Bild links ist Babsy gerade beim Zahlen.

Alkohol in der Öffentlichkeit wird wie in den USA Bierflaschegehandhabt, wenn man die Flasche nicht sieht, ist niemand betrunken. Alkohol bekommt man nur in lizensierten Lokalen oder Liquor Shops. Immer zusammen mit einem braunen Papiersackerl, auf dem steht, das Saufen nicht ok ist und man den Sprit nicht an Jugendliche weitergeben darf. Nicht destotrotz sehen wir hier viel mehr Betrunkene, vor allem Mädels, als bei uns.
Der Unterschied liegt wahrscheinlich bei österreichischen Spiegeltrinkern und australischen Komasäufern. Leicht angeheitert sind hier wenige, wenn dann richtig.
Eigenen Straßenschilder weisen darauf hin, daß in gewissen Bereichen das Trinken auch trotz Papiersackerl nicht erlaubt ist.

Santa made of boxesZum Abschluß noch etwas Spezielles:
Wie schon erwähnt herrscht hier der kleine Weihnachtswahn und so wurde aus einem haufen Getränkekisten ein Weihnachtsmann an den Straßenrand gestellt.

Für uns geht es morgen früh los nach Christchurch/Neuseeland.

Bye bye Sydney.

Der Weg an die Küste

Als wir Mount Cook verlassen, haben wir bereits ein festgelegtes Zwischenziel, die Lachsfarm High Country Salmon auf der Landstraße hinter Twizel.

Wieder gibt es rohen Lachs am Vormittag. Lachs SashimiVergesst, was wir über das letzte Sashimi gesagt haben, das hier ist um Klassen besser – wow! Sofort ist uns klar, daß wir unser heutiges Abendessen nicht mehr suchen müssen. Also eine große Portion eingekauft (250 g für NZ$ 20,-) und weiter geht es nach Omarama.

Omarama ist einer der windigsten Orte der Welt und ein Mekka für Segelflieger.

Omarama

Wir fahren zum Flughafen und schauen den Gleitern beim Starten und Landen zu. Von hier aus machen sich die Segelflieger auf den Weg in die Alpen und überfliegen auch den Mount Cook (Sauerstoffvorrat vorausgesetzt).

SchleppflugzeugHoch oben

Ein kleines Video vom Start eines Segelfliegers.

Genug windy, jetzt wird es wieder mehr down to earth, es geht weiter zu den Clay Cliffs.

Die Clay Cliffs sind glaziale Ablagerungen, die nun vom Regenwasser ausgewaschen und geformt werden. Der Weg dorthin führt über eine Schotterstraße und einige enge Brücken.

SchotterstraßeTor Clay Cliffs

Nach weiteren 4 km Schotterweg (nicht -straße) folgt ein kurzer Fußweg zu den Klippen.

Clay CliffsClay Cliffs

Von der Ferne schon beeindruckend, sind die Felsen aus der Nähe noch viel beeindruckender. Durch einen schmalen Durchgang kann man in einen Talkessel gelangen. Hier sieht man genau das Konglomerat aus Lehm und Steinen, das die Clay Cliffs aufbaut.

Clay Cliffs Ausblick

HolunderblüteAm Rückweg sehen wir einen Holunderbusch, der gerade blüht, perfekt, um Blütensirup zu machen. 😛

Unser Weg führt uns nun weiter über die Landstraße 1 nach Oamaru, direkt am Meer.

Von Oamaru nach Dunedin

Oamaru
Ein strahlender Morgen erwartet uns in Oamaru. Da wir nur eine Nacht hier verbringen geht es gleich früh los in Richtung Dunedin. Doch zuvor wollen wir uns noch die Altstadt von Oamaru anschauen. Sie ist gekennzeichnet von viktorianischen Sandsteinbauten. Der Sandstein kommt aus der Umgebung, zum Teil aus einem Steinbruch, der direkt im Hafen hinter der Pinguin-Station liegt. Er ist heute natürlich nicht mehr in Verwendung.

Oamaru AltstadtIn den alten Lagerhäusern sind heute Antiquitätengeschäfte, Gallerien, Lokale, etc zu finden. Einige Künstler haben hier ihre Ateliers und Verkaufsräume, vom Bildhauer bis hin zur Theatergruppe.
Auch eine kleine Bäckerei, die Harbour Street Bakery, hat hier ihren Sitz und bietet einige wenige ausgesuchte Produkte an. Hier haben wir uns ein Frühstück für den Weg besorgt.
Auf einem Parkplatz am Ende des Viertels findet jeden Samstag ein kleiner Handwerksmarkt statt. Es muß nicht extra erwähnt werden, daß Babsy hier etwas einzgartiges gefunden und gleich gekauft hat. Zum Glück zerbrechlich. 😉

Steam and Rail Hinter den Lagerhäusern verläuft die alte Eisenbahnlinie. Hier hat die Oamaru Steam & Rail Society ihre Remise, in der alte Lokomotiven restauriert werden. Manche Oblekte, die hier stehen, werden wohl nie wieder über Schienen rollen.

Oamaru Steam and Rail RemiseWasserschaden

Es ist Zeit die Landstraße 1 Richtung Dunedin zu nehmen. Nach einigen Kilometern finden wir einen Rastplatz direkt am Strand und genießen unser Frühstück, daß wir kurz davor in der Bäckerei gekauft haben.

Strandblick

Steak PieDen warmen Steak Pie, den sich Babsy ausgesucht hat, wollen wir euch nicht vorenthalten. Es bewahrheitet sich, daß die Harbour Street Bakery einen der besten Pies in ganz Neuseeland machen soll.

Wir erreichen Dunedin, wo wir vor 8 Jahren Weihnachten verbracht haben. Eine Stadt, die ganz im schottischen Stil aufgebaut ist und als Kopie von Edinbourgh geplant wurde. Die schottischen Auswanderer wollten sich ein Stück Heimat mitnehmen.

Zuerst wird unser Nahrungsvorrat aufgestockt, dann geht es zu unserem Quartier auf der Otago Peninsula, der Halbinsel, die Dunedin vom Meer schützt und ein Naturparadis direkt an einer Großstadt ist.

Otago Peninsula

Strand am Royal Albatross Center

Heute geht es auf, die Halbinsel von Otago zu erkunden. Unser Hauptziel heute ist die Albatros Kolonie am Ende der Halbinsel. Es ist die einzige Albatros Brutstätte auf Festland weltweit. Scheinbar haben sich die Vögel von der Halbinsel täuschen lassen. 😉 Die Straße die zum Ende der Landzunge führt ist eng und sehr kurvig, wer einen Fehler macht, liegt gleich im Meer.

Fur SealAm Strand sonnen sich die Fur Seals. Lustig anzusehen wenn Japanerinnen unbedingt ein Photo aus nächster Nähe machen wollen und kreischend weglaufen, wenn sich das Tier bewegt oder sie meinen, es hätte sich bewegt. Wildtieren sollte man mit dem entsprechenden Respekt begegnen, steht auch auf jedem zweiten Schild, 10 Meter Mindestabstand.

MöweMöwennest

Unzählige Möwen kreisen um das Kap am Ende der Halbinsel, laut kreischend und alles vollkackend. Autos die hier länger am Parkplatz stehen, sind leicht verschmutzt. Das Royal Albatross Center hat in den letzten Jahren den Preis ordentlich angezogen und so begnügen wir uns damit, die Vögel von außerhalb der Umzäunung zu beobachten. Da sie sich fliegend nicht an die Umzäunung halten, kein Problem.

AlbatrosseAlbatrosse sind nur selten zu sehen, wenn sie um den Felsen kreisen. Als einer der riesigen Vögel nur wenige Meter über Arnos Kopf fliegt, versagt leider die Technik und es gibt nur das Bild im Kopf. 🙁 Babsy hat aber einige Treffer gelandet. Bis zu 3,5 Meter Spannweite sind wirklich beeindruckend.

Am Weg zurück kauft Babsy noch im ‚Tiki House‚ am Tiki HouseStraßenrand Karotten ein. Kurz danach finden wir eine Post Box Ansammlung, die dem Briefträger scheinbar das Leben erleichtern soll, 13 auf einen Streich. Die Adressaten, die oft ein ganzen Stück in die Wildnis hinein wohnen, holen ihre Post dann an der Straße ab.

Post Boxes

Noch einmal fahren wir nach Dunedin, auch um ein paar Souveniers zu kaufen.

Bahnhof DunedinDunedin hat einen Bahnhof, der im viktoriansichen Stil erbaut wurde. Der Innenraum ist vollständig mit Fliesen ausgekleidet, sehr beeindruckend. Heute fristet der Bahnhof nur noch ein touristisches Dasein.

Bahnhof Dunedin

Street ArtIn den Seitenstraßen des Stadtzentrums (ob seiner 8-eckigen Form Octagon genannt) ist einiges an Street Art zu finden. Von Tuataras bis hin zu Star Wars Figuren.

Street Art

Nach dem kurzen Besuch in Dunedin versuchen wir bei einem empfohlenen Fish & Chip Lokal etwas zum Abendessen zu bekommen, doich leider hat es geschlossen, auch wenn die angeschriebenen Öffnungszeiten etwas anderes sagen. Also heißt es selber kochen.

Baldwin Street

Wem die Baldwin Street in Dunedin nichts sagt, dem sei sie kurz erklärt.

Zu der Zeit der großen Einwanderungswelle aus England wurden Land und Grundstücke bereits vor der Abreise aus der alten Heimat an die Auswanderer vergeben. Dabei wurden sehr einfache Landkarten ohne Höhenlinien verwendet und so standen einige Leute sehr verwundert vor ihren neuen Grundstücken.

Die Baldwin Street ist die steilste Straße der Welt.Baldwin Street
Mit 35% ist sie eine Herausforderung für so maches Auto und vor allem für so manchen Autofahrer. Bei unserem letzten Besuch sind wir sie mit dem Auto hochgefahren, wie unsportlich. Diesmal sind wir hinauf spaziert.
Die Straße zu überqueren fühlt sich sehr seltsam an, da die Füße am Knöchel stark verdreht werden, man meint umzukippen. Geht man nach unten, so sieht man beim Blick nach unten seine gesamte Frontseite, da die Beine ein ganzes Stück vor dem Kopf unterwegs sind.

Briefräger

Am Weg nach oben ist uns der wohl best trainierteste Briefträger entgegengekommen. Er hat stramme Wadeln, was nicht verwundert und macht den täglichen Weg natürlich zu Fuß. Das ständige Anfahren am Berg würde kein Fahrzeug auf Dauer schaffen. Sein Rayon umfaßt sicherlich auch die Parallelstraßen, die nur um ein Wenig flacher sind. Hut ab.

Baldwin StreetSo eine Wohnsituation ist schon eine Herausforderung und das Haus rechts steht am unteren Ende der Baldwin Street und damit nicht am steilsten Stück.

Auf dem Weg nach unten ist uns ein Bursche laufend entgegengekommen. Er hat es bis zu Spitze geschafft, wurde dabei aber immer langsamer. Seine Freunde hatten ihren Spaß dabei.

Catlins Bay Rally

Die Catlins sind halb so groß wie das Burgenland und haben dabei nur 1.200 Einwohner, von denen der Großteil in der Ortschaft Okawa lebt. Von dicht besiedelt kann man hier nicht sprechen. Es gibt eine asphaltierte Hauptstraße, alle anderen Straßen sind Schotterpisten unterschiedlicher Qualität. Bei neu ankommenden Touristen erkennt man gleich die gravel road virgins, die eine Notbremsung hinlegen, wenn der Asphalt endet und dann mit 20 km/h weiterfahren. Ihre Autos sind auch noch sauber. Nach 2 Tagen ist das alles anders, dann geht’s mit 70 km/h über die Schotterpiste und die Fahrzeuge schauen aus, als kämen sie direkt aus dem Bergbau.

Catlins Lake

Ein neuer Tag, neue Ziele. Früh morgens geht es los zum Catlins Lake, der eigentlich der Mündungsbereich des Catlins Rivers ist und kein See. Er wird bei Flut vom Meer her mit Salzwasser befüllt und fällt bei Ebbe fast vollständig trocken. Vor rund 100 Jahren war hier ein Hafen für Holztransportschiffe. Davon zeugen heute noch die Reste der Mole (links im Bild).

Die erste Wanderung des Tages führt uns zu den Purakaunui Falls. Der Weg zu dem rund 20 Meter hohen Wasserfall führt durch einen Wald, der von den klassischen Baumarten der Gegend gekennzeichnet ist. Solange man am Fluß/Bach entlang spaziert, ist es eindeutig kühler.

Purakaunui Bay
Da wir schon hier sind, geht es gleich weiter in die Surfererste Bucht des Tages, die Purakaunui Bay. Die Schotterstraße dorthin ist lang, aber der Weg lohnt sich. Nach einigen Schafherden erreicht man am Ende einen Campingplatz, der eigentlich nur eine große Wiese direkt am Strand ist. Hier treffen sich die Surfer der Gegend, werfen den Griller an und springen von Zeit zu Zeit in die kalten Fluten. Wir sind nicht ganz so mutig und stecken nur die Füße ins Wasser.Purakaunui Bay Picknick

Nach dem Strandspaziergang gibt es ein Picknick lokaler Produkte mit Blick auf die Wellen.

Weiter geht es in die Jack’s Bay, benannt nach dem Maorihäuptling Bloody Jack. Hier gilt es Jack’s Blowhole zu besuchen, bei dem es sich um ein 55 m tiefes Loch im Fels handelt. 144 m x 68 m  groß liegt es etwa 200 m vom Meer entfernt und ist mit diesem über einen Tunnel verbunden. Hier kann man die anrollenden Brecher beobachten, wenn sie donnernd in dem Kessel an die Wände prallen.

Natürlich lassen wir die Surat Bay auf unserer Bay Rally nicht aus. Sie ist über einen kleinen Durchbruch in der Küstenlinie mit dem Meer verbunden.

Surat Bay

Am Weg zurück haben wir uns den Tunnel Hill angesehen. Nach dem Lokschuppen von Oamaru wieder eine Sehenswürdigkeit für Eisenbahnfans.Tunnel Hill Der Tunnel wurde von 1891 bis 1893 von 70 Mann erbaut. Dabei kamen nur Schaufeln und Spitzhaken zum Einsatz, 246 m reine Handarbeit. Die verwendeten Ziegel wurden ganz in der Nähe hergestellt. Die Eisenbahnlinie war wichtig für die Holzwirtschaft der damaligen Zeit, verlor aber immer mehr an Bedeutung.1971 wurde die Linie außer Dienst gestellt. Heute kann man den Tunnel begehen, spooky, finster und feucht.

Unsere letzte Bucht für heute ist die Roaring Bay. Fur SealHier kann man aus einem Versteck heraus Gelbaugenpinguine beobachten. Mit dabei ist ein Guide des DOC (Department of Conservation), um sicher zu stellen, daß die Pinguine nicht gestört werden. Außerdem steht uns die Dame mit ihrem Wissen bei der Beobachtung zur Seite. Zu Beginn ist nur eine Fellrobbe zu sehen, die am Strand mehr oder weniger aktiv ist. Von einem Kampf in den Tagen zuvor hat sie Verletzungen an der linken Vorderflosse. ‚The beach was full of blood. They are youngsters and test their abilities.‘ erklärt uns die Biologin. Nach einiger Zeit kommt dann der erste Gelbaugenpinguin aus dem Wasser.

GelbaugenpinguinGelbaugenpinguin

GelbaugenpinguinGelbaugenpinguin

Es handelt sich dabei um einen jungen Vogel (Einjährigen), daran zu erkennen, daß ihm der charakteristische gelbe Streifen um die Augen noch fehlt. Der kommt erst nach der ersten Mauser hervor. In diesem Alter haben sie noch keinen Nachwuchs und damit auch keine Verpflichtung zum Futtersuchen, sie kümmern sich nur um sich selbst, verbringen ihre Zeit am Strand und gehen auch zeitweise wieder zurück ins Wasser. Nach einiger Zeit taucht ein zweiter Einjähriger auf.

Das Geschlecht ist optisch nicht zu unterscheiden, vor allem nicht auf größere Distanz.

Dann haben wir Glück und es taucht noch ein erwachsener Pinguin auf. Er begibt sich zielstrebig in die grasbewachsenen Hügel, um seinen Nachwuchs zu füttern und ist damit bald nicht mehr zu sehen.

GelbaugenpinguinEine Gruppe holländischer Ornithologen, die mit uns in dem Shelter sind, legen so richtig los und schießen innerhalb weniger Minuten mit ihren Riesenobjektiven 1000te Bilder. Sobald der Vogel sich in eine gute Position begibt, beginnt das Dauerklicken der Kameras. Verschwindet er hinter einem Grasbüschel ist Totenstille. Auch wir haben mit unserer kleinen, günstigen Kamera gute Bilder und Videos geschossen, Geduld muß man haben. ;-P

Müde von all der Action machen wir uns auf den Weg zurück nach Kaka Point.

Wandertag

Tahakopa BridgeDer heutige Tag wird weniger Stationen haben, dafür sind die Wanderungen länger. Gleich in der Ortschaft, in der wir wohnen, startet der Old Possumers Track. Er führt 3 Stunden durch einen echten Urwald, der bis an die Küste reicht. Auf dem Weg durch den Ort sehen wir, daß hier etliche Häuser zum Verkauf stehen, wer Interesse hat, einfach melden, wir schicken Photos. 😉

Old Possumer Track

Der Wald ist, bis auf den Weg, unberührt, Bäume liegenKnüppeldamm kreuz und quer. Das Gebiet ist sumpfig, was zeitweise einen rudimentären Knüppeldamm erforderlich macht – schön rutschig. Daneben liegt der Sumpf in seiner ganzen Pracht.Sumpf

Als sich der Wald zum Strand hin öffnet, zeigt sichOld Possumer Track der blaue Himmel. Der südwestliche Wind, der uns seit Tagen im Griff hat, bläst auch heute wieder mit jenseits der 5 Beaufort über den Strand, im Wald war nur wenig davon zu bemerken, abgesehen vom bedrohlichen Ächzen einiger alter Bäume. Das hier des öfteren Wind dieser Stärke weht zeigt sich an den Bäumen, die nahe dem Strand stehen.

Nach einer kleinen Pause geht es über den Strand zum Papatowai Fluß. Auf dem Weg dorthin wird Babsy von der Dekosammelwut gepackt und der Auftrag heißt nun Muscheln und Steine sammeln.

An der Grenze von Wald zu Strand kann man inMuschelschicht der Geländekante eine Bodenschicht von etwa 30 cm sehen, die ausschließlich aus Muscheln besteht.

Zurück geht es über den Old Coach Track, der den Fluß entlang wieder zurück nach Papatowai führt.

In Papatowai gibt es eine KuriositätensammlungThe Lost Gypsy bei The Lost Gypsy. Erbauer Blair Somerville baut aus gefundenen Dingen mechanische/elektrische/hydraulische Kunstwerke und Installationen und stellt sie in seinem Bus und Theater aus. Mehr als sehenswert. Arno könnte hier Tage verbringen, unglaublich inspirierend.

PostkastenFischgerippe

Der Vogel unten besteht aus einem Stück Zaundraht, 2 Federn und dem Boden einer Konservendose, genial einfach. Kein Spezialwerkzeug erforderlich. Viel Spaß beim nachmachen. Übrigens schwingt der Piepmatz im Wind, wie ihr im Video sehen könnt.

Am Abend waschen und trocknen wir Babsys Beute, von der hier ein Teil zu sehen ist.Beute

Wetterkapriolen

‚If you don’t like the weather, wait for 15 minutes.‘ sagen die Kiwis, da sich das Wetter hier so schnell ändern kann. So startet auch der heutige Tag, blauer Himmel und Sonnenschein, Regen und Wind, …

Waipapa Point LeuchtturmWir lassen uns nicht abschrecken und starten in den letzten Tag in den Catlins. Zuerst geht es zum Waipapa Point Lighthouse. Der Leuchtturm ist heute automatisiert, vom Haus des Leuchtturmwärters ist nichts mehr zu sehen. An Waipapa Point Leuchtturmdieser Stelle ist eine solche nautische Sicherheitseinrichtung extrem wichtig, denn es gibt ein Riff, an dem sich 1881 die größte Schiffskatastrophe Neuseelands ereignete. Die SS Tararua lief auf das Riff auf, versank und nahm 131 Passagiere mit in die Tiefe. Aus diesem Grund wurde 1884 ein Turm aus Holz errichtet, um die Seefahrer vor der gefährlichen Untiefe zu warnen.

Am Strand finden wir unser ersten Paua-Muscheln.

Slope PointEs geht bei Regen weiter zum Slope Point, dem südlichsten Punkt der neuseeländischen Südinseln. Noch nie waren wir dem Südpol so nah. Wir machen im Auto eine kleine Pause und warten den Regen ab, dann geht es über eine Schafweide hinunter an die Steilküste. Aufregend ist der Platz nicht, wenn man von seiner geographischen Besonderheit absieht.

In der Curio Bay gibt es einen versteinerten WaldJunge Pelzrobbe zu sehen, der aber nur 2 Stunden vor und nach dem Tiefststand der Ebbe zu sehen ist. Also sind wir zur richtigen Zeit vor Ort, um uns die 180 Millionen Jahre alten Baumstümpfe anzusehen. Man kann tatsächlich sogar die Jahresringe erkennen.

GelbaugenpinguinDie Bucht hat auch einiges an Tieren zu bieten und so treffen wir auf eine junge Pelzrobbe und können noch einmal einen erwachsenen Gelbaugenpinguin bei seinem Weg zur Bruthöhle beobachten.

Zum Abschluß geht es zum Tautuku Estuary. Wieder hat uns der Regen erwischt. Die Wasserfläche ist von einer Grasart bewachsen, die im Sonnenlicht rötlich leutchten soll. Dazu Tautuku Estuarykönnen wir leider nicht viel sagen. Was das Bild zeigt, ist die zweite Art von Steg, mit der man sumpfiges Gelände begehen kann. Gestern hatten wir den Knüppeldamm, hier die technischere, komfortablere Variante, errichtet vom DOC (Department of Conservation). Die Oberfläche ist mit einem Drahtnetz überzogen, um ein Rutschen zu verhindern.

Ein paar Ziele haben wir heute wetterbedingt nicht besucht. Vielleicht haben wir morgen Vormittag noch Zeit und Witterung dazu.

Invercargill

Florence Hill Lookout

Zumindest einen kleinen Ausflug nehmen wir aufLake Wilkie dem Weg nach Inverargill noch mit, Lake Wilkie.  Der kleine See spiegelt dank seiner dunklen Wasserfarbe die Umgebung sehr gut wieder. Bei unserem Besuch ist der southwesterly noch immer am blasen und damit die Oberfläche mit kleinen Wellen überzogen, also gibt es kein sauberes Spiegelbild des umgebenden Waldes zu sehen. Nur in einer kleinen windgeschützten Ecke kann man erahnen, wie der ganze See wirken kann.

Wir verlassen nun die einsamen Catlins und fahren in die Stadt Invercargill, die größte Siedlung hier im Süden. Hier werden wir die Weihnachtstage verbringen. In Neuseeland ist der 24te ein ganz nomaler Arbeitstag, abgesehen von den Einkaufswütigen. Am 25ten wird Weihnachten gefeiert und alles steht still. Am 26ten steigen alle Kiwis ins Auto und fahren für ein paar Tage aufs Land, die Straßen sind dicht und es gibt keine Unterkünfte. Aus diesem Grund haben wir unsere nächste Unterkunft bereits vorreserviert, oben am Haast-Paß.

Franz Rudolph

Hier kommen auch gleich unsere Weihnachtswünsche an euch alle. Und gleichzeitig lösen wir auf, was Babsy in Christchurch für unseren Franz gekauft hat. Für die Feiertage heißt er dann wohl Franz Rudolph. 😉

Invercargill hat 2 besondere Highlight für Arno, zum einen das Classic Motorcycle Mecca und zum anderen steht hier die originale Indian Scout von Burt Munro, mit der er am Salzsee von Bonneville einen lange bestehenden Geschwindigkeitsrekord aufgestellt hat. Sein Leben wurde mit Anthony Hopkins in ‚The Worlds Fastest Indian‚ verfilmt. Auf deutsch ‚Mit Hand und Herz‚ – danke für die selten schlechte Übersetzung.  Das Motorrad wird, zusammen mit weiteren Raritäten, bei Hayes, einem Werkzeuggeschäft, ausgestellt. Während der Öffnungszeiten gratis zu besichtigen.

Burt Munros Indian

Nach einem Besuch beim Barber ist Arnos Bart auch wieder ansehnlicher und er kann in die Zivilisation entlassen werden. Das nutzt er gleich, um Classic Motorcycle Mecca zu besuchen. Hier werden Ehemänner abgegeben, um einen ruhigen ausgedehnten Shoppingtag genießen zu können.

IndianHarley Davidson Racer

HendersonZündapp K800

Das einzige Motorrad hier, daß nach 1965 gebaut wurde, ist das Rennmotorrad Britten V1000 des neuseeländischen Konstrukteurs John Britten, das einige Rekorde hält. Das besondere an dem Bike ist seine unter dem Motor liegende Dämpfung des Hinterrades.

Britten V1000Britten V1000 Dämpfung

Wir haben ein kleines Cottage in einem riesigen Garten gemietet. Aus dem Gemüsegarten können wir uns jederzeit bedienen. Scheinbar ist diese Stadt motorsportverrückt, denn der Besitzer des Hauses hat weiter hinten am Grundstück eine große Garage, in der sein Rennwagen steht.