Von Christchurch nach Lake Tekapo

Gestern noch strahlender Sonnenschein, weckt uns heute um 06:00 ein Sturm mit heftigem Regen. Zum Glück bessert sich das Wetter nach dem Frühstück und wir können trockenen Fußes das Auto beladen. Dazu haben wir die Packlogik von ‚muß in 3 Taschen und zu den Flugreglements passen‘ auf ‚gute Verteilung im Auto und Auffindbarkeit‘ geändert.

Die letzten Einkäufe sind erledigt und die erste Wegsterecke liegt vor uns. Unser heutiges Etappenziel ist Lake Tekapo, ein großer See, der vom Schmelzwasser einiger Gletscher gespeist wird. Wir wählen den langen Weg durch das Inland und ersparen es uns auf der Landstraße zu fahren.

Es geht über die A72, die Scenic Inland Route, vorbei an unzähligen Farmen durch Darfield und Glentunnel. Kaum Verkehr, leicht windig und bewölkt.
Für alle jene, die uns um den Urlaub im Sommer beneidet haben, Morgentemperatur 7°.

Raikaia GorgeUnser erster Stop ist nahe Mt. Hutt, einem beliebten Skigebiet. Wir kommen zur ersten one lane bridge. Dabei handelt es sich um einspurige Brücken mit Gegenverkehr, teilweise mehrere hundert Meter lang, da heißt es vorausschauend fahren, gut im Retourfahren oder sturer zu sein. Wir werden, vor allem an der West Coast, noch ganz spezielle one lane bridges sehen.

Und als wir über die geteerte Holzbrücke den Raikaia Gorge Hagelsturm
Raikaia Gorge queren, sehen wir einen perfekten Platz am Ufer für ein Picknick zur Mittagszeit, was unsere Mägen erfreut. Also eingeparkt und durch den kleinen Nadelwald runter an das schottrige Ufer. Kaum treten wir zwischen den Bäumen hervor hebt ein Sturm an und ein Hagelwetter treibt uns zurück in den Wald. Nach kurzer Zeit verlagern wir das Ganze ins Auto. Sobald die Brote ihren Weg in den Magen gefunden haben, geht es weiter, vorbei am Mt. Hutt.

Nur 10 Minuten später sieht die Welt so aus …

A72 - on the raod

Wir möchten euch nun das 3. Mitglied in unserer Franz
Reisegruppe vorstellen, Franz.
Ein älterer Herr aus Japan, dem das Leben schon ein wenig mitgespielt hat. Sein Musikstil ist der Reggae. Babsy hat ihn wie folgt beschrieben: ‚Er paßt zu uns, er ist älter und schon etwas schrullig.‘

Nicht mehr der jüngste, hat er schon einiges an Kratzern und anderen Blessuren. Highlight ist das geklebte Bremslicht.

Es geht weiter nach Fairlie. Am örtlichen Campingplatz haben wir beim letzten Mal eine Nacht verbracht. Den Ort haben wir gleich wiedererkannt, groß ist er ja nicht.

Kurz nach Fairlie machen wir einen Stop auf einem Hügel. Den Ausblick über die Ashwick Flats wollen wir euch nicht vorenthalten.

Man hört es immer wieder und es bestätigt sich jedes Mal – eine Autofahrt in Neuseeland dauert länger, als man es als Europäer erwarten würde. So werden 200 km schon fast zu einem Tagestrip. Und so erreichen wir unser Ziel Lake Tekapo erst am Nachmittag.
Wir beziehen im Chalet unser Quartier. Betrieben von einem schweizer Ehepaar, Walter und Zita, zeichnet das Haus ein traumhafter Garten und die direkte Lage am Lake Tekapo aus.

Lake Tekapo
Mackenzie's Hot StoneEs wird Zeit fürs Abendessen und so spazieren wir in den Ort Lake Tekapo, um im Mackkenzie’s eine neuseeländische Mahlzeit zu uns zu nehmen. Wir entscheiden uns für Lamm und Rindfleisch vom heißen Stein. Der Stein wird über Nacht aufgeheizt und mit dem Fleisch zum Tisch gebracht. Nun kann man selbst entscheiden, wie man sein Lamm braten möchte.
Sehr zu empfehlen!

Jetzt heißt es ab ins Bett, denn morgen werden wir zweimal auf den Mt. John pilgern.

Zweimal Mount John

Lupinien
Schon bei unserem letzten Trip waren wir am Mt. John, auf dem eine Sternwarte steht. Die Umgebung des Berges ist ein Lichtschutzgebiet (Aoraki/Mackenzie International Dark Sky Reserve), d.h. es gibt genaue Regeln zu Lichtverschmutzung. So ist auf dem Berg weißes Licht verboten. Die sehr klare Luft in dieser Gegend kommt den Astronomen mit ihren optischen Geräten sehr zu gute. Diese sehr klare Luft ist es auch, die einen vermehrten Einsatz von Sonnencreme bedingt, denn die UV-Strahlung wird bei weitem nicht so stark von Smog, Staub, Flugzeugabgasen, etc. geblockt, wie wir es gewohnt sind.

Auf eben diesen Mt. John, dessen Ausläufer direkt bis Lake Tekapo reichen, werden wir heute zweimal pilgern. Am Vormittag zu Fuß und in der Nacht zu einer Stargazing Session (Geburtstagsgeschenk von Babsy an Arno).

Also rein in die Bergschuhe, Rucksack gepackt Lärchenwald Mt. Johnund los geht’s. Es gibt 2 Wege auf den Berg, zum einen steil und kurz und zum anderen lang und flach. Wir starten über den steilen Pfad nach oben zum Observatory. Durch einen Lärchenwald geht es bergwärts. Der Beginn ist eher flach, aber mit der Zeit wird der Weg anspruchsvoller.
Zuerst erreichen wir den Southern Summit, von dem wir einen ersten Blick auf die Sternwarte haben. Sie besteht aus etlichen Gebäuden, die jeweils unterschiedliche Geräte zur Himmelsbeobachtung beherbergen. Die Station wird in Zusammenarbeit mit japanischen Partnern betrieben. Davor waren es Amerikaner, bis die Kiwis entdeckt haben, daß sie die Station zu Spionagezwecken benutzt haben.

Mt.John Panorama Southern Summit

Direkt am Observatory gibt es das Astro Cafe, wo Kaffee und Schoko
wir uns bei einer kleinen Pause einen Cheesecake samt Kaffee und heißer Schokolade genehmigen. Die frechen Spatzen, die hier auf der Suche nach Krümmeln über die Tische huschen, wissen genau wann sie losfliegen müssen, um unserer Kamera zu entgehen. So gibt es leider nur ein Bild von den nicht so mobilen Dingen am Tisch.

Der Himmel ist leider bewölkt und der Ausblick etwas eingeschränkt.

SchafeAm Weg hinunter treffen wir zum ersten Mal mit Schafen zusammen (aus dem Auto haben wir schon Unmengen gesehen). Siesta ist angesagt, wir werden schlicht ignoriert – Touris!

Der Weg führt uns weiter nach unten zum See.

Lake Tekapo

Nach rund 9 km sind wir wieder am Ausgangspunkt und zurück in unserer Unterkunft. Der Himmel hat sich weiter zugezogen und der Wind ist stärker geworden.
Nach dem Abendessen hat sich das Wetter weiter verschlechtert und so warten wir bis Mitternacht, um an den Ausgangpunkt unserer nächtlichen Sterngucker-Tour zu fahren.
Eine rund 700 km breite Wolkenfront zieht von Australien kommend über Neuseeland, gepaart mit einem Sturm. Ja, ja, die Roaring Fourties! Für uns bedeutet das die Absage unseres Ausflugen, da am Mt. john ein Sturm tobt und am HImmel nichts zu sehen ist, schade.

Also doch nur einmal Mt. John.

Zum Mount Cook

Wir verlassen Lake Tekapo, um zum Mount Cook (Aoraki – Wolkenspalter) zu gelangen.

Lake Pukaki
Unser Weg führt uns zuerst zum Lake Pukaki, an dessen Abfluß sich eine Lachsfarm befindet. Wir besorgen uns wirklich frisches Sashimi als Snack und fahren ein Stück weiter Richtung Mt. Cook. SashimiAm Wegesrand, mit Blick auf den Lake Pukaki, genießen wir den Lachs mit Wasabi.

Die Gegend wurde von Sir Peter Jackson mehrfach in Der Herr der Ringe und Der Hobbit als Location verwendet. Laketown, das von Smaug angegriffen wurde, war im Lake Pukaki gelegen.

Das Satellitenbild täuscht nicht, das Wasser des Sees hat tatsächlich eine extrem türkise Farbe, bedingt durch den Gesteinsabrieb in den Zuflüssen. Das Wasser trägt die von den Gletschern zerriebenen Steine in sich.

30 km weiter die Straße hinauf erreichen wir den Ort Mt. Cook, gleichnamig mit dem höchsten Berg Neuseelands (3724 m). Hier hat Sir Edmund Hillary für die Erstbesteigung des Mount Everest trainiert. Nicht verwunderlich, daß dieser Kiwi zu den großen Helden des Landes zählt. Ihm zu Ehren gibt es hier das Sir Edmund Hillary Alpine Centre, in dem sein Bergsteigerleben dokumentiert ist.

Wie im letzten Eintrag erwähnt, zieht eine riesige Wolkenfront über Neuseeland, was für uns bedeutet: Sturm und Starkregen. 110 km/h Wind sind für heute und morgen angesagt. Vor Kurzem hat es hier noch Schnee gegeben. Der Weg hinauf zur Muller Hut ist nur mit guter alpiner Erfahrung auf Eis, Steigeisen und Eispickel möglich – das lassen wir wohl aus, obwohl der Ausblick großartig sein soll. Wir setzen uns ins Old Mountaineers Cafe und warten, bis unser Zimmer bereit zum Beziehen ist.

In unserem Zimmer angekommen hat es sich draußen waagrecht eingeregnet, keine 30 m Sicht. 🙁
Also geht es früh ins Bett, in der Hoffnung, daß das Wetter früh morgens etwas besser wird.

Red Tarns Track

Wer früh schlafen geht, kann auch früh aufstehen. Schon zum Sonnenaufgang sind wir munter und das Wetter sieht gut aus. Die Berggipfel leuchten rot, als wir beschließen sofort aufzubrechen und den Red Tarns Track zu gehen oder besser zu ersteigen.

Mt Cook
Der Track windet sich rund 335 Höhenmeter in Form von Stufen am Nordhang des
Mt. Sebastopol nach oben.  Er beginnt mit einer Brücke, die über den Black Birch Stream führt, der von 3 Wasserfällen gespeist wird.

Red Tarns BrückeAufgrund des Dauerregens rinnt uns ein Bach entgegen, die meiste Zeit gehen wir im Wasser. Gut, daß wir die Bergschuhe gut imprägniert haben. Der Steig ist am Morgen auf der sonnenabgewandten Seite des Berges und somit eher kühl. Der Wind ist immer noch heftig, aber hat im Vergleich zu gestern stark abgenommen.

Der Track ist schweißtreibend und so schälen wir uns Stück für Stück aus unseren Zwiebelschichten. Die Anstrengung wird mit einem atemberaubenden Ausblick auf Mt. Sefton, Footstool, Cadogan Peak, Madonna, den Copland Pass und Mt. Wakefield belohnt. Mt. Cook versteckt seinen Gipfel in den Wolken, schließlich ist er ja auch der Wolkenspalter. Immer weiter windet sich der Pfad nach oben, breit ist er nicht und nach rechts geht es steil nach unten.

Red TarnsWir durchqueren einen kleinen Bach, der witterungsbedingt Hochwasser führt. Generell werden die Wassermengen, die uns entgegen kommen immer größer. Als wir die letzte Steigung gemeistert haben, sind wir oben an den Red Tarns, kleinen Seen. In ihnen wachsen rote Algen, von denen der Name kommt.

Um das gute Wetter auszunützen, sind wir sofort nach dem Aufstehen aufgebrochen, also gibt es nun hier an den Seen unser Frühstück und die kleine Pause tut gut.

Red Tarns

Schon nach ein paar Minuten hören wir die Rufe von Keas, Bergpapageien, die bald über uns kreisen und uns begutachten. Scheinbar sind wir nicht interessant genug und so fliegen sie wieder zurück an den Hang des Mt. Sebastopol. Auf der Schotterhalde sehen wir Feldhasen, die hier oben, jenseits der 1.000 m leben.

Red Tarns
Die Wolken sind in der letzten halben Stunde immer dichter geworden und nun beginnt es zu regnen, also machen wir uns auf den Weg nach unten. Der Himmel wird immer dunkler. Runter ist zwar weniger anstrengend als nach oben, aber geht dafür umso mehr auf die Knie.

Wieder am Black Birch Stream angekommen Bush Walkbeschließen wir einen weiteren Track im Tal zu gehen, den Gouverner’s Bush Walk. Bitte grammatikalisch korrekt lesen, der Track hat nichts mit dem Mad Man aus Texas zu tun. Der Weg ist nicht ganz so flach wie wir uns das vorgestellt haben, also wieder den Berg hinauf. Der Regen nimmt immer mehr zu und so gehen wir zurück in unser Quartier.

Der Dauerregen hat sich im Laufe des Nachmittags in Schnee gewandelt, der weit runter ins Tal fällt. Auch Lawinen sind zu hören, die donnernd ins Tal schießen.

Trotz des Wetters ein gelungener Tag mit einer tollen Wanderung.

Der Tasman Gletscher

Ausblick Mount CookWieder stehen wir sehr früh auf, um dem Wetter ein Schnippchen zu schlagen und siehe da, der nächtliche Schneefall ist zu Ende, die weiße Pracht vor dem Hotel schon geschmolzen. Die umgebenden Berge sind bis weit nach unten angezuckert. Der Red Tarns Track, den wir gestern noch erstiegen haben, liegt unter einer weißen Decke.
Wir setzten uns in die Küche/Speiseraum unserer Unterkunft und genießen Ausblick und Frühstück.

Unser heutiges Wanderziel ist der Tasman Glacier. Ein kleines Stück muß man mit dem Auto fahren und dabei treffen wir auf neuseeländische Straßenschilder, die wir noch nicht kennen, dazu später mehr.

Um zum Gletschersee zu kommen, muß man dieBlue Lakes Endmoräne überwinden, wieder mit Stufen und gut 100 m Höhenunterschied. Auf halbem Weg nach oben kann man zu den Blue Lakes abbiegen. An der Wasserfarbe kannman erkennen, daß die kleinen Seen von Regenwasser (grün) und nicht von Gletscherwasser (blau) gespeist werden.

Oben angekommen hat man einen tollen Blick über die umgebenden Berge und den Gletschersee, zum Gletscher direkt kann man nicht so einfach gelangen, denn es gilt ein langes Geröllfeld zu überwinden.

Tasman Gacier
Der Gletscher hat sich in den letzten JahrzehntenTasman Gletscher weit zurückgezogen. Um 1900 war hier wo wir stehen noch Eis. Trotz dem Abschmelzen ist der Gletscher noch 27 km lang. Auf dem See kann man mit dem Kajak zu den frei treibenden Eisbergen rudern oder, wenn man weniger sportlich ist, mit dem Motorboot hin gelangen.

Am Rückweg kommen wir wieder zu den oben erwähnten Straßenschildern.FilmdrehFilmdreh

Wir werden gestoppt, um den Dreh der  nächsten Szene zu ermöglichen. Nach ein paar Minuten geht es dann wieder weiter. Neusseland hat in den letzten Jahren, bedingt durch die Herr der Ringe Filme, eine aktive Filmindustrie aufgebaut. Was hier gedreht wird können wir nicht sagen, aber etwas seltsam war das Set schon. Ein alter Mann und eine junge Frau mit langen Mänteln stehen um ein altes Holzruderboot, das auf der Straße zum Gletscher liegt – was auch immer das werden soll.

FilmdrehDer alte Mann und das Boot

Damit endet unser Besuch am Mout Cook nach 2 Tagen und 3 Wanderungen. Es geht hinunter an die Küste Richtung Oamaru, wo wir Babsys kleine Lieblinge, die Pinguine, beobachten werden.

Zum Schluß noch ein kleines Video zum Thema ‚One Lane Bridge‚.

Der Weg an die Küste

Als wir Mount Cook verlassen, haben wir bereits ein festgelegtes Zwischenziel, die Lachsfarm High Country Salmon auf der Landstraße hinter Twizel.

Wieder gibt es rohen Lachs am Vormittag. Lachs SashimiVergesst, was wir über das letzte Sashimi gesagt haben, das hier ist um Klassen besser – wow! Sofort ist uns klar, daß wir unser heutiges Abendessen nicht mehr suchen müssen. Also eine große Portion eingekauft (250 g für NZ$ 20,-) und weiter geht es nach Omarama.

Omarama ist einer der windigsten Orte der Welt und ein Mekka für Segelflieger.

Omarama

Wir fahren zum Flughafen und schauen den Gleitern beim Starten und Landen zu. Von hier aus machen sich die Segelflieger auf den Weg in die Alpen und überfliegen auch den Mount Cook (Sauerstoffvorrat vorausgesetzt).

SchleppflugzeugHoch oben

Ein kleines Video vom Start eines Segelfliegers.

Genug windy, jetzt wird es wieder mehr down to earth, es geht weiter zu den Clay Cliffs.

Die Clay Cliffs sind glaziale Ablagerungen, die nun vom Regenwasser ausgewaschen und geformt werden. Der Weg dorthin führt über eine Schotterstraße und einige enge Brücken.

SchotterstraßeTor Clay Cliffs

Nach weiteren 4 km Schotterweg (nicht -straße) folgt ein kurzer Fußweg zu den Klippen.

Clay CliffsClay Cliffs

Von der Ferne schon beeindruckend, sind die Felsen aus der Nähe noch viel beeindruckender. Durch einen schmalen Durchgang kann man in einen Talkessel gelangen. Hier sieht man genau das Konglomerat aus Lehm und Steinen, das die Clay Cliffs aufbaut.

Clay Cliffs Ausblick

HolunderblüteAm Rückweg sehen wir einen Holunderbusch, der gerade blüht, perfekt, um Blütensirup zu machen. 😛

Unser Weg führt uns nun weiter über die Landstraße 1 nach Oamaru, direkt am Meer.

Otago Peninsula

Strand am Royal Albatross Center

Heute geht es auf, die Halbinsel von Otago zu erkunden. Unser Hauptziel heute ist die Albatros Kolonie am Ende der Halbinsel. Es ist die einzige Albatros Brutstätte auf Festland weltweit. Scheinbar haben sich die Vögel von der Halbinsel täuschen lassen. 😉 Die Straße die zum Ende der Landzunge führt ist eng und sehr kurvig, wer einen Fehler macht, liegt gleich im Meer.

Fur SealAm Strand sonnen sich die Fur Seals. Lustig anzusehen wenn Japanerinnen unbedingt ein Photo aus nächster Nähe machen wollen und kreischend weglaufen, wenn sich das Tier bewegt oder sie meinen, es hätte sich bewegt. Wildtieren sollte man mit dem entsprechenden Respekt begegnen, steht auch auf jedem zweiten Schild, 10 Meter Mindestabstand.

MöweMöwennest

Unzählige Möwen kreisen um das Kap am Ende der Halbinsel, laut kreischend und alles vollkackend. Autos die hier länger am Parkplatz stehen, sind leicht verschmutzt. Das Royal Albatross Center hat in den letzten Jahren den Preis ordentlich angezogen und so begnügen wir uns damit, die Vögel von außerhalb der Umzäunung zu beobachten. Da sie sich fliegend nicht an die Umzäunung halten, kein Problem.

AlbatrosseAlbatrosse sind nur selten zu sehen, wenn sie um den Felsen kreisen. Als einer der riesigen Vögel nur wenige Meter über Arnos Kopf fliegt, versagt leider die Technik und es gibt nur das Bild im Kopf. 🙁 Babsy hat aber einige Treffer gelandet. Bis zu 3,5 Meter Spannweite sind wirklich beeindruckend.

Am Weg zurück kauft Babsy noch im ‚Tiki House‚ am Tiki HouseStraßenrand Karotten ein. Kurz danach finden wir eine Post Box Ansammlung, die dem Briefträger scheinbar das Leben erleichtern soll, 13 auf einen Streich. Die Adressaten, die oft ein ganzen Stück in die Wildnis hinein wohnen, holen ihre Post dann an der Straße ab.

Post Boxes

Noch einmal fahren wir nach Dunedin, auch um ein paar Souveniers zu kaufen.

Bahnhof DunedinDunedin hat einen Bahnhof, der im viktoriansichen Stil erbaut wurde. Der Innenraum ist vollständig mit Fliesen ausgekleidet, sehr beeindruckend. Heute fristet der Bahnhof nur noch ein touristisches Dasein.

Bahnhof Dunedin

Street ArtIn den Seitenstraßen des Stadtzentrums (ob seiner 8-eckigen Form Octagon genannt) ist einiges an Street Art zu finden. Von Tuataras bis hin zu Star Wars Figuren.

Street Art

Nach dem kurzen Besuch in Dunedin versuchen wir bei einem empfohlenen Fish & Chip Lokal etwas zum Abendessen zu bekommen, doich leider hat es geschlossen, auch wenn die angeschriebenen Öffnungszeiten etwas anderes sagen. Also heißt es selber kochen.

Auf in die Catlins

Die Catlins liegen ganz im Süden von Neuseeland, wenn man aufs Meer hinaus schaut ist der nächste Stop die Antarktis. Es handelt sich um eine ländliche Gegend mit Wasserfällen, kleinen Seen und versteinerten Wäldern. In den Buchten kann man Pinguine, Seeroben und Seelöwen in freier Wildbahn sehen und mit Delphinen schwimmen.

Die Catlins sind abseits der normalen Touristenpfade und haben eine dünne Infrastruktur. Wer hierher kommt sollte seine Lebensmittel mitführen und einen vollenTank haben, denn es gibt nur 2 Tankstellen hier im Süden.

Also tanken wir voll und füllen unsere Kühltaschen mit reichlich Futter. Der Weg führt uns von Dunedin über Balclutha nach Kaka Point, wo wir unsere erste Unterkunft für 2 Tage haben.

Schon am Beginn der Catlins präsentiert sich uns eine atemberaubende Küstenlandschaft.
Catlins

Der Ausblick aus unserem Garten ist nicht weniger toll. Wir wohnen für 2 Tage bei Jenny und Mike und werden von hier aus unsere Ausflüge starten.Kaka Point

Der erste Ausflug führt uns zum Leuchtturm vonNugget Point Nugget Point, der seit 1870 im Dienst und bis heute aktiv ist. Der Turm ist nicht, wie die meisten heute vollautomatisiert, es gibt noch einen Leuchtturmwärter, der gleich beim Leuchtfeuer wohnt. Es bläst uns ein Sturm mit 6 – 8 Beaufort ins Gesicht, aber wir trotzen dem Wetter und erklimmen das Kap.

Fur SealsWeit unten toben die jungen Fur Seals in kleinen Pools herum, während die Mütter auf den Felsen die Sonne genießen.

Ein kleines Video vom Weg zum Leuchtturm.

Unser Weg führt uns weiter über enge Schotterstraßen in die Cannibals Bay, in der man Seelöwen beobachten kann. Der Sturm bläste uns den Sand ins Gesicht, als wir aus dem Gebüsch auf den Strand treten.

Cannibal Bay

Ganz am andern Ende, gut 600 m den Strand Seelöwehinunter beobachten wir einen seltenen Gelbaugenpinguin, wie er gerade ins Wasser watschelt. Die kleinen Kerle haben ob ihrer gelben Augen einen leicht wahnsinnigen Blick. Nur wenige Meter entfernt döst eine Seelöwendame in der Sonne.

Auch hier gibt es Video vom Strand.


Für uns endet der Tag im lokalen Pub, in dem die jungen Burschen der Gegend Billards spielen, bei Fish & Chips.

Catlins Bay Rally

Die Catlins sind halb so groß wie das Burgenland und haben dabei nur 1.200 Einwohner, von denen der Großteil in der Ortschaft Okawa lebt. Von dicht besiedelt kann man hier nicht sprechen. Es gibt eine asphaltierte Hauptstraße, alle anderen Straßen sind Schotterpisten unterschiedlicher Qualität. Bei neu ankommenden Touristen erkennt man gleich die gravel road virgins, die eine Notbremsung hinlegen, wenn der Asphalt endet und dann mit 20 km/h weiterfahren. Ihre Autos sind auch noch sauber. Nach 2 Tagen ist das alles anders, dann geht’s mit 70 km/h über die Schotterpiste und die Fahrzeuge schauen aus, als kämen sie direkt aus dem Bergbau.

Catlins Lake

Ein neuer Tag, neue Ziele. Früh morgens geht es los zum Catlins Lake, der eigentlich der Mündungsbereich des Catlins Rivers ist und kein See. Er wird bei Flut vom Meer her mit Salzwasser befüllt und fällt bei Ebbe fast vollständig trocken. Vor rund 100 Jahren war hier ein Hafen für Holztransportschiffe. Davon zeugen heute noch die Reste der Mole (links im Bild).

Die erste Wanderung des Tages führt uns zu den Purakaunui Falls. Der Weg zu dem rund 20 Meter hohen Wasserfall führt durch einen Wald, der von den klassischen Baumarten der Gegend gekennzeichnet ist. Solange man am Fluß/Bach entlang spaziert, ist es eindeutig kühler.

Purakaunui Bay
Da wir schon hier sind, geht es gleich weiter in die Surfererste Bucht des Tages, die Purakaunui Bay. Die Schotterstraße dorthin ist lang, aber der Weg lohnt sich. Nach einigen Schafherden erreicht man am Ende einen Campingplatz, der eigentlich nur eine große Wiese direkt am Strand ist. Hier treffen sich die Surfer der Gegend, werfen den Griller an und springen von Zeit zu Zeit in die kalten Fluten. Wir sind nicht ganz so mutig und stecken nur die Füße ins Wasser.Purakaunui Bay Picknick

Nach dem Strandspaziergang gibt es ein Picknick lokaler Produkte mit Blick auf die Wellen.

Weiter geht es in die Jack’s Bay, benannt nach dem Maorihäuptling Bloody Jack. Hier gilt es Jack’s Blowhole zu besuchen, bei dem es sich um ein 55 m tiefes Loch im Fels handelt. 144 m x 68 m  groß liegt es etwa 200 m vom Meer entfernt und ist mit diesem über einen Tunnel verbunden. Hier kann man die anrollenden Brecher beobachten, wenn sie donnernd in dem Kessel an die Wände prallen.

Natürlich lassen wir die Surat Bay auf unserer Bay Rally nicht aus. Sie ist über einen kleinen Durchbruch in der Küstenlinie mit dem Meer verbunden.

Surat Bay

Am Weg zurück haben wir uns den Tunnel Hill angesehen. Nach dem Lokschuppen von Oamaru wieder eine Sehenswürdigkeit für Eisenbahnfans.Tunnel Hill Der Tunnel wurde von 1891 bis 1893 von 70 Mann erbaut. Dabei kamen nur Schaufeln und Spitzhaken zum Einsatz, 246 m reine Handarbeit. Die verwendeten Ziegel wurden ganz in der Nähe hergestellt. Die Eisenbahnlinie war wichtig für die Holzwirtschaft der damaligen Zeit, verlor aber immer mehr an Bedeutung.1971 wurde die Linie außer Dienst gestellt. Heute kann man den Tunnel begehen, spooky, finster und feucht.

Unsere letzte Bucht für heute ist die Roaring Bay. Fur SealHier kann man aus einem Versteck heraus Gelbaugenpinguine beobachten. Mit dabei ist ein Guide des DOC (Department of Conservation), um sicher zu stellen, daß die Pinguine nicht gestört werden. Außerdem steht uns die Dame mit ihrem Wissen bei der Beobachtung zur Seite. Zu Beginn ist nur eine Fellrobbe zu sehen, die am Strand mehr oder weniger aktiv ist. Von einem Kampf in den Tagen zuvor hat sie Verletzungen an der linken Vorderflosse. ‚The beach was full of blood. They are youngsters and test their abilities.‘ erklärt uns die Biologin. Nach einiger Zeit kommt dann der erste Gelbaugenpinguin aus dem Wasser.

GelbaugenpinguinGelbaugenpinguin

GelbaugenpinguinGelbaugenpinguin

Es handelt sich dabei um einen jungen Vogel (Einjährigen), daran zu erkennen, daß ihm der charakteristische gelbe Streifen um die Augen noch fehlt. Der kommt erst nach der ersten Mauser hervor. In diesem Alter haben sie noch keinen Nachwuchs und damit auch keine Verpflichtung zum Futtersuchen, sie kümmern sich nur um sich selbst, verbringen ihre Zeit am Strand und gehen auch zeitweise wieder zurück ins Wasser. Nach einiger Zeit taucht ein zweiter Einjähriger auf.

Das Geschlecht ist optisch nicht zu unterscheiden, vor allem nicht auf größere Distanz.

Dann haben wir Glück und es taucht noch ein erwachsener Pinguin auf. Er begibt sich zielstrebig in die grasbewachsenen Hügel, um seinen Nachwuchs zu füttern und ist damit bald nicht mehr zu sehen.

GelbaugenpinguinEine Gruppe holländischer Ornithologen, die mit uns in dem Shelter sind, legen so richtig los und schießen innerhalb weniger Minuten mit ihren Riesenobjektiven 1000te Bilder. Sobald der Vogel sich in eine gute Position begibt, beginnt das Dauerklicken der Kameras. Verschwindet er hinter einem Grasbüschel ist Totenstille. Auch wir haben mit unserer kleinen, günstigen Kamera gute Bilder und Videos geschossen, Geduld muß man haben. ;-P

Müde von all der Action machen wir uns auf den Weg zurück nach Kaka Point.

Catlins – time to move

Kurz nach 4 Uhr geht es aus dem Bett, um den Sonnenaufgang am Strand von Kaka Point zu erleben. Um euch daran teilhaben zu lassen haben wir ein paar Bilder geschossen. Sonnenaufgang

Wir besuchen die Matai Falls. Auf dem Weg dorthin werden wir von einem wolligen Hinderniss auf der Straße gestoppt. Eine Herde Schafe wird der Straße entlang getrieben, ein Geländewagen voran, einer hinterher, mit den Hunden auf der Ladefläche.

Die Wasserfälle sind wieder über eine kleine Wanderung zu erreichen.Matai FallsMatai Falls

Für die nächsten 3 Tage beziehen wir unser Quartier bei Craig in Papatowai, eine wirklich tolle Unterkunft mit einem Himmelbett und Balkon direkt in den Garten, alles aus Holz. Sehr nett. Hier ist für die nächste Zeit unsere Basis, von der aus wir unsere Ausflüge starten.

Nach einer kurzen Pause geht es mit dem ersten Ausflug los, zu den Cathedral Caves. Dabei handelt es sich um eine Höhle direkt am Strand, die bei Flut teilweise überflutet wrd. Daher kann man sie nur 2 Stunden vor und nach Ebbe besuchen. Der Weg dortin führt durch einen Wald hinunter an den Strand und an diesem entlang bis zu der Höhle.

Die beiden Eingänge sind teilweise geflutet und so heißt es Schuhe ausziehen und durchs kalte Wasser waten. Die Höhle ist V-förmig, man kann auf einer Seite rein- und auf der anderen rausgehen.

Cathedral CaveCathedral Cave

Cathedral Cave

Zum Abschluß geht es zu den McLean Falls, den höchsten in den Catlins.McLean FallsMcLean Falls